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Mehr Verletzte auf Schutzwegen in Vorarlberg – VCÖ fordert Tempo 30

In Vorarlberg wurden mehr Personen bei Unfällen auf Schutzwegen verletzt.
In Vorarlberg wurden mehr Personen bei Unfällen auf Schutzwegen verletzt. ©VOL.AT/Rauch
Im Jahr 2024 verunglückten in Vorarlberg 62 Personen auf Schutzwegen. Todesopfer gab es keine. Der VCÖ sieht Handlungsbedarf bei Tempolimits und Parkverboten.

Trotz des Rückgangs tödlicher Schutzwegunfälle zeigt eine aktuelle Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) auf Basis von Daten der Statistik Austria: Die Zahl der verletzten Fußgänger ist im Vorjahr gestiegen. 62 Personen wurden bei Unfällen auf Schutzwegen in Vorarlberg verletzt, 63 der insgesamt 220 Fußgängerunfälle ereigneten sich auf Schutzwegen.

Kein Todesopfer – aber mehr Verletzte

Positiv hebt der VCÖ hervor, dass 2024 in Vorarlberg kein tödlicher Schutzwegunfall registriert wurde. Im Jahr zuvor waren noch drei Menschen auf Schutzwegen ums Leben gekommen.

Die aktuelle Analyse zeigt zudem: Kein einziger der Schutzwegunfälle mit Schwerverletzten passierte auf Straßen mit einem Tempolimit von 30 km/h. 86 Prozent dieser schweren Unfälle ereigneten sich hingegen auf Straßen mit 50 oder 60 km/h Höchstgeschwindigkeit – meist innerhalb von Ortsgebieten.

Tempo 30 als Sicherheitsfaktor

"Der Anhalteweg, der sich aus Reaktionsweg und Bremsweg zusammensetzt, ist bei 50 km/h doppelt so lang wie bei Tempo 30", erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. "Dort, wo ein Auto mit 30 km/h bereits steht, hat es mit 50 km/h noch fast die volle Geschwindigkeit. Und damit steigt sowohl das Unfallrisiko als auch das Risiko schwerster oder sogar tödlicher Verletzungen."

Der VCÖ fordert daher eine Ausweitung von Tempo-30-Zonen in Ortsgebieten. Eine solche Maßnahme könne laut dem Verein wesentlich zur Erhöhung der Fußgängersicherheit beitragen.

Bessere Sicht durch längeres Parkverbot

Ein weiteres Sicherheitsproblem betrifft die Sichtverhältnisse auf Schutzwegen. Hohe, unmittelbar davor abgestellte Fahrzeuge – etwa Transporter, SUV oder Pick-ups – würden oft den Blick auf querende Personen versperren.

"Durch die Ausweitung des Halte- und Parkverbots vor Schutzwegen von fünf auf zehn Meter kann die Sicht für die Autofahrer deutlich verbessert werden", so Jaschinsky. Der VCÖ fordert von der Bundesregierung eine entsprechende Änderung der Straßenverkehrsordnung.

Appell an die Fahrzeuglenker

Die bestehende Regelung in der Straßenverkehrsordnung, laut der sich ein Fahrzeug einem Schutzweg nur mit solcher Geschwindigkeit nähern darf, dass es davor anhalten kann, werde laut VCÖ häufig ignoriert. Eine erhöhte Achtsamkeit sei daher unerlässlich, um die Sicherheit von Fußgängern zu gewährleisten.

(VOL.AT)

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