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Mehr Unterstützung für arbeitslose Frauen gefordert

Heinisch-Hosek warnt vor einer Verfestigung der Frauenarbeitslosigkeit.
Heinisch-Hosek warnt vor einer Verfestigung der Frauenarbeitslosigkeit. ©APA/HANS PUNZ
Frauen seien laut SPÖ stärker von der Coronakrise betroffen. Frauensprecherin Gabriele Heinisch-Hosek fordert deswegen, dass mindestens 50 Prozent der AMS-Mittel für Frauen zur Verfügung gestellt werden.

Die SPÖ fordert mehr Angebote, Hilfen und AMS-Gelder für arbeitslose Frauen. Die Pandemie habe die Gleichberechtigung zurückgeworfen, kritisiert SPÖ-Frauensprecherin Gabriele Heinisch-Hosek. Frauen seien stärker von der Coronakrise betroffen als Männer, bekämen aber weniger Unterstützung. Sie fordert, dass mindestens 50 Prozent der Mittel des Arbeitsmarktservice für Frauen zur Verfügung gestellt werden.

Parlamentarische Anfrage der SPÖ zeigt Situation von Frauen

Die SPÖ hat eine parlamentarische Anfrage ans Arbeitsministerium gestellt, die Antwort zeige die schwierige Situation von Frauen. Frauen profitieren weniger von Kurzarbeit, die in der Krise als joberhaltendes Instrument eingesetzt wird. Im Zeitraum Juli bis September 2020 wurden von den nach Geschlecht zuordenbaren Budgetmitteln ca. 715 Mio. Euro für Frauen und 1.200 Mio. Euro für Männer für die Kurzarbeit aufgewendet. Für spätere Monate liegen noch keine Daten vor.

37 Prozent der Mittel für Kurzarbeit gingen also an Frauen, 63 Prozent an Männer. Frauen haben in diesem Zeitraum mit fast einer halben Milliarde Euro weniger von der Kurzarbeit profitiert. Frauen gehen weniger häufig bzw. kürzer in Kurzarbeit, so die SPÖ-Frauenvorsitzende. Das zeige sich auch in der Branchenaufgliederung. Frauen sind in Branchen wie Handel sowie Beherbergung und Gastronomie bei der Kurzarbeit unterrepräsentiert.

Warnung vor Verfestigung der Frauenarbeitslosigkeit

Heinisch-Hosek warnt auch vor einer Verfestigung der Frauenarbeitslosigkeit. Der stärkste Rückgang der Frauenbeschäftigung im Vergleich zum Vorjahresmonat ist in der durchschnittlichen Betrachtung des Zeitraumes März bis Dezember 2020 in den Sektoren "Beherbergung und Gastronomie" (-21,6 Prozent), "Kunst, Unterhaltung und Erholung" (-7,7 Prozent) sowie "Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen" (-6,7 Prozent) zu verzeichnen.

Ein weiteres Problemfeld sei die Lage von Frauen mit niedrigen Bildungsabschlüssen: Ihr Arbeitslosigkeitsrisiko während der Covid-19 Krise sei stärker angestiegen als jenes von Männern. Frauen mit maximal Pflichtschulabschluss verzeichneten einen Anstieg von 6,9 Prozentpunkten im November 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat, während der Anstieg bei Männern nur 4,3 Prozentpunkte beträgt.

Alleinerziehende besonders stark betroffen

Je länger die Pandemie dauert, desto klarer wird laut Heinisch-Hosek: Die Maßnahmen der Regierung greifen besonders für Frauen nicht. Besonders stark betroffen seien Alleinerziehende: Bereits jede zweite sei armutsgefährdet. "Frauen sind stärker von der Corona Krise betroffen, profitieren weniger von der Kurzarbeit und Alleinerzieherinnen leiden besonders stark unter der Situation. Frauen werden somit systematisch aus dem Arbeitsmarkt gedrängt."

Sie drängt auf einen Alleinerzieherinnengipfel und eine Qualifizierungsoffensive für Frauen durch Arbeitsmarktinitiativen, Umschulungs- und Weiterbildungsangebote. "Die Regierung kann nicht weiterhin die Probleme von 50 Prozent der Bevölkerung ignorieren!"

(APA/Red)

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