Mehr Umsatz bei der Post: Weniger Briefe, mehr Pakete

Im Corona-Jahr 2020 hat die Österreichische Post einen Rückgang beim operativen Ergebnis sowie bei den Brief- und Werbesendungen hinnehmen müssen. Das Paketvolumen stieg dagegen kräftig. Der Umsatz legte nach vorläufigen Angaben um 8 Prozent auf 2,189 Mrd. Euro zu, teilte die Post am Freitag mit.
Beim Briefvolumen gab es ein Minus von 7 Prozent, bei den Werbesendungen von 12 Prozent. Das Paketvolumen in Österreich kletterte durch den stark gewachsenen Online-Handel um 30 Prozent.
Briefe nahmen ab
Die Division Brief & Werbepost verzeichnete einen Erlösrückgang von 7,4 Prozent auf 1,222 Mrd. Euro, die Division Paket & Logistik einen Anstieg um 44,4 Prozent auf 914 Mio. Euro. Ohne die türkische Aras Kargo legte der Gesamtumsatz um 3,3 Prozent und die Division Paket/Logistik um 28,4 Prozent zu.
Das Betriebsergebnis (EBIT) erwartet das börsennotierte Unternehmen für 2020 bei 160 Mio. Euro, nach 201 Mio. Euro im Jahr davor. "Rückläufigen Ergebnissen in den Divisionen Brief & Werbepost und Filiale & Bank steht eine signifikante Ergebnisverbesserung in der Division Paket & Logistik gegenüber", heißt es dazu. Endgültige Jahreszahlen will die Österreichische Post AG am 12. März vorlegen.
Coronakrise beschleunigt Strukturwandel in der Postbranche
Die Coronakrise hat den Rückgang der Briefmengen in Deutschland deutlich verstärkt. Wie die Bundesnetzagentur am Freitag mitteilte, sank die Sendungszahl schätzungsweise um neun Prozent auf 12,4 Milliarden. 2019 hatte es ein Minus von nur rund 4 Prozent gegeben. Weil die Menschen im Internetzeitalter weniger Briefe schreiben und viele Firmen verstärkt auf digitale Kommunikation setzen, sinkt die Briefmenge schon seit langem.
Im Corona-Jahr 2020 kam als zusätzlicher Negativfaktor hinzu, dass viele von der Krise betroffene Unternehmen - vor allem Einzelhändler - auf Werbepost verzichteten.
Paketmarkt boomt
Zugleich boomt der Paketmarkt wegen des Online-Handels. Hier stiegen die Sendungen im Jahr 2020 in Deutschland nach Schätzung der Bonner Behörde um 17 Prozent auf 3,6 Milliarden - damit zog das Wachstum verglichen mit 2019 deutlich an, als es ein Plus von rund 6 Prozent gegeben hatte.
(APA/red)