Ein Abschied vom Tiergarten Schönbrunn drohte nach dem halbstarken Elefantenbullen Abu und seiner Mutter Sabi, die den Wiener Zoo vor rund einer Woche in Richtung Deutschland verlassen haben, auch den Eisbären und Orang-Utans.
Platzprobleme
Laut neuem Tierschutzgesetz war nicht nur das Dickhäuter-Gehege für zwei Bullen zu klein. Mit Platzproblemen hat man auch bei den beiden anderen Tierarten zu kämpfen. Vize-Direktor Harald Schwammer beruhigte im APA-Gespräch:
Die Eisbären und Orang-Utans bleiben in Wien. Ihre Anlagen werden vergrößert.
Bereits gebaut wird ein größeres Gehege für die Menschenaffen im Bereich der ehemaligen Filmstudios in der Maxingstraße. Von 110 Quadratmetern soll die neue Wohnfläche auf knapp 1.000 Quadratmeter anwachsen.
Die Eisbären sollen in zwei bis drei Jahren das Areal der syrischen Bären erben. Derzeit genießen die Urgesteine des Tiergartens ihren Lebensabend in Schönbrunn. Den Eisbären soll nach deren Ableben fast doppelt so viel Platz (rund 700 Quadratmeter) zur Verfügung stehen. Für sie wird es dann einen zusätzlichen Wasserfall und mehr Grabemöglichkeiten geben, fügte der Zoologe hinzu.
Tiere brauchen Raum für sich
Auch das Giraffen-Areal werde demnächst vergrößert, kündigte Schwammer an. Sie sollen in Zukunft um ihr Haus herumgehen können, sagte er. Sich voreinander verstecken zu können, sei wichtig für das Sozialverhalten der Tiere. Wir wollen die Haltung generell verbessern, meinte der Vize-Direktor. Ziel sei es, in Schönbrunn weniger Tierarten in großzügigeren Gehegen zu halten.
Das neue Österreichische Tierschutzgesetz, das seit 1.1. 2005 in Kraft ist, schreibt unter anderem Mindestgrößen für Zoo-Gehege und die Basis-Ausstattung der Anlagen vor. Auch die Art und Weise der Fütterung der Tiere ist reglementiert.