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Mehr häusliche Gewalt und Anstieg bei Internetkriminalität

Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher
Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher ©VOL:AT | APA
In Vorarlberg ist die Zahl der Anzeigen im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr mit 20.319 Straftaten um drei Prozent gesunken.

Am Donnerstag präsentierte die Landespolizeidirektion Vorarlberg die Kriminalstatistik für das abgelaufene Jahr:

Mit einer Aufklärungsquote von 62 Prozent liegt Vorarlberg nach wie vor an der Spitze aller österreichischen Bundesländer. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Aufklärungsquote allerdings um zwei Prozentpunkte leicht zurückgegangen.

Tatverdächtige

Von den insgesamt 14.761 Tatverdächtigen sind 41 Prozent Ausländer, und damit geringfügig weniger als im Vorjahr. Gleichgeblieben ist hingegen die Reihenfolge der jeweiligen Staatszugehörigkeit dieser Personen – in erster Linie deutsche Staatsbürger, gefolgt von türkischen und rumänischen.

Gewaltdelikte

Bei der Gewaltkriminalität im Gesamten war ein Rückgang von fünf Prozent zu beobachten (4.062 auf 3.854), wobei im Teilbereich "Gewalt in der Privatsphäre" ein Mehr von 94 Fällen zu verzeichnen war (entspricht zehn Prozent).

Des Weiteren ist hervorzuheben, dass im Jahr 2020 um acht Prozent weniger Anzeigen wegen Körperverletzung eingegangen sind (2019: 1.975; 2020: 1.816), und um zwölf Prozent weniger Fälle von fahrlässiger Körperverletzung im Straßenverkehr (2019: 1.438; 2020: 1.262) verzeichnet werden mussten.

Eine unerfreuliche Entwicklung hat sich in der Häufung von Gewalthandlungen gegen Polizeibeamte ergeben: Im Vergleich zum Vorjahr wurden 44 Prozent mehr Anzeigen erstattet (von 94 auf 135 Delikte).

Eigentumsdelikte

Die Anzahl der Delikte gegen fremdes Vermögen blieb stabil bei knapp 10.750 Delikten. Im Bereich Diebstahl gab es einen Rückgang von 4.014 auf 3.550 Fälle (minus zwölf Prozent), bei Einbruchsdiebstählen jedoch ein Plus von 20 Prozent (1.703 auf 2.036). Darunter fällt auch eine große Einbruchserie in Keller Mitte des vergangenen Jahres, die sich mit 440 Fällen in der Statistik niedergeschlagen hat.

Erfreulich ist die Entwicklung bei den Einbrüchen in Wohnräume: Nach dem Rückgang 2019, konnten auch 2020 weniger Fälle verzeichnet werden, konkret um sieben Prozent (2018: 325; 2019: 178; 2020: 166). Diverse Einschränkungen der Bewegungsfreiheit haben hier sicherlich einen positiven Einfluss genommen, vermutet die Polizei.

Ebenfalls zu einem nicht unerheblichen Teil den Ausgangsbeschränkungen letztes Jahr geschuldet ist der Rückgang der Raub-Delikte von 58 auf 33.

Eine Steigerung hingegen ist im Deliktsfeld der Sachbeschädigung und schweren Sachbeschädigung zu verzeichnen. Hier sind die Fälle von 2.122 um 5,5 Prozent auf 2.238, bzw. von 60 um 38 Prozent auf 83 Fälle gestiegen.

Internetkriminalität

Der steigende Trend der letzten Jahre im Bereich Internetkriminalität hat sich auch 2020 fortgesetzt – 206 mehr Anzeigen wurden eingebracht, das ist ein Plus von 20 Proeznt im Vergleich zum Vorjahr. Ein Beispiel ist der Internetbetrug, der um 13 Prozent angestiegen ist (von 692 auf 784 Delikte). Ein weiteres ist die Entwicklung beim Delikt „Betrügerischer Datenverarbeitungsmissbrauch“, von 52 auf 164.

Drogenkriminalität

Bei der Suchtmittelkriminalität wurde analog dem österreichweiten Trend auch in Vorarlberg ein Rückgang beobachtet (von 2.071 auf 1.858, also minus zehn Prozent). Der rückläufige Trend der Deliktszahlen setzt sich im Jahr 2021 bis dato fort. Die pandemiebedingten Einschränkungen und Kontrollen zeigen auch im Kriminalitätsgeschehen Wirkung, so die Landespolizeidirektion Vorarlberg.

Kriminalstatistik Österreich

(VOL.AT)

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