Auf die Information durch Interviewer Alfred Worm, die Justizministerin wolle den Strafrahmen nunmehr auf 20 Jahre ändern, sagte die 18-Jährige: Gut so. Ich lasse mir das mit den zehn Jahren sicher nicht gefallen.
Ich hab ihm jedenfalls 20 Jahre prophezeit und ihn damit getröstet, dass Sechzigjährige heutzutage noch ganz gut in Schuss sind, sagte Natascha Kampusch im News-Interview. Ihren Entführer habe sie auf meine Flucht monatelang vorbereitet. Und ihm versprochen, dass er auch im Gefängnis leben kann, weil es dort nicht ganz so schlimm ist.
Mit seinem Selbstmord habe Wolfgang Priklopil sie selbst und seinen Freund Ernst H., der ihn zum Bahnhof geführt hat und auch noch den Lokführer indirekt zu Mördern gemacht. Weil ich hab dann genau gewusst, dass er sich umbringen wird. Ich hab seinen Tod vorausgewusst.
Auf die Frage von Interviewer Worm, ob sie an Gott glaube, sagte die 18-Jährige: Na ja, das ist sehr ambivalent: ja, ein bisschen. Sie habe in ihrer Gefangenschaft zumindest am Anfang auch gebetet. Ja, schon. Später nicht mehr. Außerdem, der Verbrecher hat auch gebetet. Also das kann es ja nicht sein. Ich denke mir, Fidel Castro betet nämlich auch.
Neben Ausbildung und beruflicher Zukunft beschäftigen Natascha Kampusch auch die Probleme anderer Menschen: Sie plane zwei Projekte, eines für verschleppte und misshandelte Frauen in Mexiko, ein anderes gegen den Hunger in Afrika – …, weil ich nun aus eigener Erfahrung weiß, was Hunger ist. Und wie sehr er die Menschen entwürdigt.
Das Wichtigste für sie sei aber: Ich möchte allen denen helfen, denen das passiert, was mir passiert ist, lautet der Schlusssatz im News-Interview.
Spenden
Für Spenden für die laut News von Natascha Kampusch ins Leben gerufene Hilfsorganisation Natascha Kampusch Foundation wurde folgende Kontonummer angegeben: BA-CA Kto.-Nr:: 50 000 010 001, BLZ: 12000.