Sinner und Zverev im Gleichschritt ins Wien-Viertelfinale
Sinner hatte nach dem glatten Auftaktsieg zunächst auch im ersten Satz leichtes Spiel, doch dann steigerte sich Cobolli, der in knapp einem Monat im Aufgebot der Gastgeber in Bologna im Davis-Cup-Viertelfinale gegen Österreich steht. "Es war schwierig, wir beide hatten unsere Chancen. Ich bin aber froh, dass ich in zwei Sätzen gewonnen habe", sagte Sinner nach dem ersten Duell mit seinem Landsmann.
Zverev mit 50. Saisonsieg
Zverev freute sich über seinen 50. Sieg in dieser Saison. "Dafür, dass die Saison nicht so super war, finde ich das trotzdem okay." Er zeigte sich auch verbessert, zumal er in Runde eins gegen den Briten Jacob Fearnley erst mit 7:6 im dritten Satz gewonnen hatte. "Ich fand das Match heute auch besser. Es ist aber auch schwierig, auf dem Platz zu stehen und nicht zu wissen, ob man physisch überhaupt bereit ist, zu spielen. Die erste Runde hat mir doch körperlich viel Selbstvertrauen gegeben", atmete Zverev auf.
Sein zuletzt in China angeschlagener Rücken sei kein Thema mehr. Auf die Frage, was denn sonst, meinte er trocken: "Alles andere."
Moutet drehte den Spieß gegen Medwedew um
In der Wiederholung des Almaty-Finales vom vergangenen Sonntag drehte der Franzose Corentin Moutet den Spieß um. Er besiegte den Russen Daniil Medwedew 7:6(3),6:4. Der Sieger von 2022 und Finalist 2023 ist damit schon früh Zuschauer. Zuvor hatten Matteo Berrettini und Cameron Norrie den Spielbetrieb ordentlich verlängert, ehe der italienische Davis-Cup-Spieler den 3:16-Stunden-Marathon 7:6(6),6:7(9),6:4 gewann.
Ähnlich eng wie zuletzt in Almaty verlief auch das nächste Duell Medwedews mit dem unorthodox spielenden Moutet. Vor den Augen von u.a. ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick und auch Dominic Thiem verlor Medwedew den ersten Satz und im Tiebreak auch die Nerven. Der Schiedsrichter hatte ihm wegen einer angeblichen Zeitüberschreitung verwarnt, Medwedew fuhr den Referee daraufhin mit einem "benutze deinen IQ" an. Aus einem 3:1-Vorsprung wurde so ein 3:7.
Berrettini zeigte sich topfit
Medwedew ließ sich im zweiten Durchgang am rechten Fuß behandeln, kämpfte aber weiter. Als er zum 3:5 ein Break kassierte, war dies die Entscheidung, Moutet, der zwischendurch auch immer wieder Aufschläge von unten eingestreut hatte, servierte zu Null aus. Er glich damit im Head-to-Head mit dem ehemaligen Weltranglisten-Ersten auf 2:2 aus.
Berrettini hätte seinen Arbeitstag schon früher beenden können, er ließ aber seinen ersten Matchball im zweiten Tiebreak aus. "Ich bin alt genug aus Tennis-Sicht, dass ich weiß, dass man einfach weiterkämpfen muss", sagt der Italiener danach. Auch im Vorjahr habe er etwa in Wien gegen Frances Tiafoe eine ähnliche Situation erlebt und dann noch im dritten Satz gewonnen. Jedenfalls zeigte der ebenfalls für das Davis-Cup-Duell mit Österreich nominierte Weltranglisten-59. seine Kämpferqualitäten.
Miedler und Erler jeweils im Doppel-Viertelfinale
Eine gemischte Bilanz aus österreichischer Sicht gab es am Donnerstag im Doppel: Zunächst mussten sich die Kitzbühel-Finalisten Neil Oberleitner/Joel Schwärzler gleich zum Auftakt der indisch-schwedischen Paarung Yuki Bhambri/Andre Goransson mit 8:10 im Match-Tiebreak des dritten Satzes beugen. Danach besiegte Lucas Miedler an der Seite seines portugiesischen Partners Francisco Cabral das Duo Constantin Frantzen/Robin Haase (GER/NED) 7:5,3:6,10:8.
Die Stockholm-Sieger Alexander Erler/Robert Galloway rangen die Argentinier Maximo Gonzalez und Andres Molteni 6:3,1:6,10:8 nieder. Miedler und Erler hatten im Vorjahr noch gemeinsam den Wien-Titel geholt. Dieses Jahr könnten sie, allerdings erst im Endspiel, aufeinandertreffen.
(APA)