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Medwedew in Belgrad eingetroffen

Der russische Präsident Dimitri Medwedew ist am Dienstag zu einem ersten Besuch in Serbien eingetroffen. Im Mittelpunkt der Gespräche mit seinem serbischen Amtskollegen Boris Tadic und Ministerpräsident Mirko Cvetkovic steht ein Kredit Moskaus an Belgrad im Wert von einer Milliarde Dollar (670 Mio. Euro). Weitere News Russland sichert Serbien Unterstützung in Kosovo-Frage zu

Zwei Drittel der Finanzmittel sind laut Medienberichten für Infrastrukturprojekte bestimmt, an welchen russische Firmen beteiligt sein werden. Dabei soll es unter anderem auch um den U-Bahnbau sowie die Fertigstellung eines neuen städtischen Bahnhofes in Belgrad gehen.

Der Besuch Medwedews erfolgt anlässlich des 65. Jahrestages der Befreiung Belgrads im Zweiten Weltkrieg durch jugoslawische Partisanen und sowjetische Truppen. Der 20. Oktober, der nach dem Kriegsende als Feiertag der jugoslawischen Hauptstadt gefeiert wurde, wurde in den späten 90er Jahren durch einen anderen Feiertag ersetzt. Der Befreiung Belgrads galt in den vergangenen Jahren eher eine geringe Aufmerksamkeit der Behörden.

Dem Besuch Medwedews, der unter höchsten Sicherheitsmaßnahmen erfolgt, wird in Belgrad große Bedeutung beigemessen. Etliche Straßen im breiteren Stadtzentrum, welche der Präsident im Laufe des Tages benutzen wird, waren schon in den Morgenstunden für den Verkehr gesperrt. Im Einsatz sind laut früheren Angaben des Innenministeriums rund 5.000 Polizisten.

Der russische Staatschef bekräftigte vor dem Besuch erneut die Unterstützung Moskaus für Belgrad in der Kosovo-Frage. “Niemand darf behaupten, dass die Kosovo-Frage gelöst sei, solange Serbien nicht sein letztes Wort gesprochen hat”, sagte Medwedew am Montag gegenüber der Tageszeitung “Vecernje novosti”.

Der Besuch Medwedews stelle eine direkte Unterstützung für Präsident Boris Tadic dar, welcher sich für ein Gasabkommen mit Russland eingesetzt hatte, berichtete am Dienstag die Tageszeitung “Blic”. Das zwischenstaatliche Abkommen, durch welches der russische Gasriese Gazprom Anfang des Jahres zum Mehrheitsbesitzer des serbischen Erdölunternehmen NIS wurde und welches auch die Teilnahme Serbiens an der Gas-Pipeline “South Stream” sichert, wurde Anfang 2008 in Moskau unterzeichnet.

Serbien werde auch in der Europäischen beste Union der Freund Russlands sein, versicherte Tadic am Vorabend des Besuches gegenüber russischen Medien mit dem Hinweis, dass Belgrad die Mitgliedschaft in der Europäischen Union anstrebe.

Gemischte Pressereaktionen auf Medwedews Besuch

Kurz vor der Ankunft des russischen Präsidenten Dimitri Medwedew in Serbien haben Belgrader Printmedien dessen Besuch mit unterschiedlichsten Schlagzeilen angekündigt

“Russland zementiert seine Fundamente in Serbien“, “Russland erweitert über Serbien seinen Einfluss in der Region”, “Bestätigung der russischen Unterstützung für den Kosovo”, aber auch “Russen bringen Kredite und Geschäfte” war in diversen Zeitungen am Dienstag zu lesen. Der russische Staatschef wird beim Besuch in Belgrad von einer rund 100-köpfigen Delegation begleitet werden, zu welcher sowohl Politiker als auch führende Geschäftsleute gehören.

Die serbischen Behörden hatten im Voraus größte Sicherheitsmaßnahmen und den Einsatz von rund 5.000 heimischen Polizisten angekündigt. Die Straßen, die der russische Staatschef in Belgrad benutzen wird, werden zeitweise für den gesamten Verkehr gesperrt.

Im Vordergrund der Gespräche Medwedews in Belgrad stehen Wirtschaftsthemen. Unterzeichnet werden auch sechs bilaterale Abkommen.

Die serbisch-orthodoxe Kirche wird dem Staatschef Russlands anlässlich seines Besuches in Belgrad ihre höchste Auszeichnung, den Orden des heiligen Sava Ersten Ranges, verleihen.

Medwedew ist der erste russische Staatschef, der offiziell Serbien besucht. Sein Amtsvorgänger Wladimir Putin machte im Jahre 2002 einen kurzen Zwischenaufenthalt in Belgrad während der Rückreise von einem Besuch in Slowenien. Putins Besuch erregte damals aber kein Aufsehen.

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