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Medienhaus Springer: 25 Prozent Auslandseinnahmen

Die Expansionsstrategie zahlt sich für den Axel Springer Verlag zunehmend aus: Im ersten Halbjahr verdiente der "Bild"-Herausgeber erstmals in seiner Geschichte jeden vierten Euro im Ausland, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Verantwortlich dafür ist vor allem ein kürzlich gegründetes Gemeinschaftsunternehmen mit dem Schweizer Ringier-Verlag, mit dem beide Gesellschaften den Boulevardzeitungs- und Onlinemarkt in Osteuropa erobern wollen. Springer muss auch deshalb seit einiger Zeit verstärkt auf Wachstum im Ausland setzen, weil das Kartellamt mit dem Verbot der Übernahme von ProSiebenSat.1 größeren Zukäufen in Deutschland einen Riegel vorgeschoben hat.

Von Jänner bis Juni steigerte Springer nach eigenen Angaben die Profitabilität in allen anderen Sparten. Der Berliner Verlag profitiert dabei wie ProSiebenSat.1 und Bertelsmann von der Erholung der Werbemärkte. Vor zwei Wochen hatte Springer deshalb bereits vorläufige Zahlen vorgelegt und seine Gewinnprognose 2010 nach oben geschraubt.

Der Konzernüberschuss sank im ersten Halbjahr zwar auf 170,3 Mio. Euro nach 267,3 Mio. Euro im Vorjahr. Allerdings strich Springer damals durch den Verkauf von Regionalzeitungen an die Madsack-Gruppe über 300 Mio. Euro ein. Der um wesentliche nicht-operative Effekte bereinigte Konzernüberschuss hat sich nach Angaben von Springer auf 146,6 Mio. Euro nahezu verdoppelt.

Ungeachtet der Expansionsstrategie rechnet das Medienhaus jedoch auch in Zukunft mit den höchsten Erträge in Deutschland. Mit den Zeitungen in Deutschland strebe Axel Springer eine Ebitda-Marge von 25 Prozent an, mit Zeitschriften 20 Prozent, erklärte Springer in einer Präsentation für Analysten. In der stark wachsenden Sparte digitale Medien werde eine Marge von 20 Prozent angestrebt, das Print-Geschäften im Ausland soll eine Marge von 15 Prozent abwerfen.

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