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McLaren zieht Protest durch

Lewis Hamilton lehnt eine Formel-1-Weltmeisterschaft am Grünen Tisch ab, doch sein Rennstall McLaren-Mercedes zieht den Protest in der Benzin-Affäre mit aller Konsequenz durch.

Damit wird nach dem Konstrukteurs- auch der Fahrertitel außerhalb der Rennstrecke in einer sportgerichtlichen Auseinandersetzung zwischen den Silberpfeilen und Ferrari entschieden. Champion Kimi Räikkönen muss somit wieder zittern. “Das wäre falsch. Ich möchte den Titel auf der Strecke holen”, hatte der 22-jährige WM-Vize Hamilton zuvor noch betont.

Doch am Dienstag um 18:21 Uhr teilte der Internationale Automobilverband FIA mit, dass der britische Verband im Namen des britisch-deutschen Teams den endgültigen Protest vor dem FIA-Berufungsgericht eingelegt habe. “Es geht unserem Team nicht darum, den WM-Titel am Grünen Tisch zu gewinnen”, erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Allerdings wäre genau das die Konsequenz, wenn das Berufungsgericht die drei in Sao Paolo vor Hamilton platzierten Piloten wegen zu kalten Benzins disqualifizierte und Hamilton die entsprechenden Punkte zugesprochen bekäme. Fünfter müsste er sein, um den Titel zu gewinnen, Siebenter wurde er am Sonntag.

Es gehe um die Klärung der Basis zur Einhaltung von eindeutigen Reglements und dies sei im Interesse aller Teams, so Haugs Begründung. Letztlich ist es aber der verzweifelte Versuch zu retten, was das Team vor allem selbst verspielte, nachdem Räikkönen in der Saison zwischenzeitlich mit 26 Punkten hinter Hamilton gelegen war.

Titelgewinn am Grünen Tisch “wäre grausam”
Lewis Hamilton hat in der Niederlage Größe bewiesen. Das Team habe sicherlich gute Gründe für den Protest, meinte Hamilton. “Aber als Fahrer ist es aus und erledigt – die WM gelaufen”, so der Sensations-Neuling. “Du willst es mit Stil machen. Dadurch aufzurücken, dass andere aus der Wertung genommen werden, ist nicht die Art und Weise, wie ich es schaffen will”, sagte Hamilton. Zudem hat der McLaren-Pilot eingestanden, dass er der das Getriebeproblem, dass ihn in Brasilien den Titel gekostet hat, selbst verursacht hat. Er habe irrtümlich auf dem Lenkrad den Knopf für die Startsequenz gedrückt, gestand Hamilton. Daraufhin hatte sein McLaren so lange stark verzögert, bis die Wagen-Elektronik von der Neutralstellung wieder im Renn-Programm war. Auch deshalb will der 22-Jährige nicht von einem McLaren-Protest profitieren. “Das wäre grausam und nicht gut für den Sport”, sagte Hamilton.

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