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Mautbefreiung – Linhart: "Abschaffung wäre fahrlässig"

Linhart: "Weitere Evaluierung notwendig"
Linhart: "Weitere Evaluierung notwendig" ©VN | VOL.AT
Die Bürgermeister im Großraum Bregenz sind sich einig, dass die vom Nationalrat beschlossene Vignettenbefreiung fortgesetzt werden soll.
Mautbefreiung: Die ersten Zahlen

Seit 15. Dezember des Vorjahres ist der Abschnitt der A14 Rheintalautobahn zwischen Hörbranz und Hohenems von der Mautpflicht ausgenommen. Sehr zum Ärger der Einwohner und Bürgermeister in Altach, Hohenems und Lustenau.

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Während man sich in Bregenz über die seit vielen Jahren geforderte Korridorbefreiung auf der A14 freut, machen Dieter Egger (FPÖ) und Kurt Fischer (ÖVP) seit Wochen dagegen mobil.

Jetzt gibt es, wie am Mittwoch berichtet, erste Zahlen über die Verkehrsauswirkungen von insgesamt 20 Messstellen zwischen Hörbranz und St. Anton im Montafon. Demzufolge sind laut Auskunft des Landes Vorarlberg derzeit noch keine wesentlichen Veränderungen der Verkehrsflüsse feststellbar.

Die Bürgermeister des von der Vignettenflucht geplagten Siedlungsraumes, Markus Linhart (Bregenz), Ernst Blum (Fußach), Herbert Sparr (Höchst), Karl Hehle (Hörbranz) und Michael Simma (Lochau) sowie Bürgermeisterin Eva-Maria Mair (Hard) sind sich angesichts der vorliegenden Ergebnisse einig, dass die vom Nationalrat beschlossene Vignettenbefreiung fortgesetzt und bis Februar 2021 evaluiert werden soll.

"Seit rund 20 Jahren kämpfen wir um eine Reduktion der Vignettenflucht im Großraum Bregenz. Es wäre fahrlässig, das Ganze zum jetzigen Zeitpunkt wieder abzubrechen. Das geben die Verkehrszählungen ganz nicht her. Klar ist aber auch, dass der bisherige kurze Beobachtungszeitraum für eine seriöse Beurteilung nicht ausreicht und dafür eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt werden muss", äußert sich der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart zu den jüngsten Zahlen.

Für Abschaffung der Vignette

Linhart spricht sich auch dafür aus, dass es mittelfristig eine andere Lösung als die Vignette geben soll. Linhart kann sich eine Erhöhung der Mineralölsteuer vorstellen, damit dem "Verursacherprinzip und ökologischen Lenkungseffekten leistungsgerecht Rechnung getragen wird".

Die Geschichte der Vignette

Die heutige Benützungsgebühr für Autobahnen und Schnellstraßen (Vignette) in Österreich wurde 1997 eingeführt. Im grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Deutschland und der Schweiz führte diese Mautpflicht dazu, dass zahlreiche Autofahrer nicht durch den Pfändertunnel, sondern am Seeufer entlangfuhren, durch die Bregenzer Innenstadt und andere Gemeindegebiete auswichen.

2008 wurde dann für das 23 Kilometer lange Autobahnteilstück zwischen Hörbranz und Hohenems eine "Korridorvignette" um zwei Euro eingeführt, 2013 aber – nach der Eröffnung der zweiten Pfändertunnelröhre – wieder abgeschafft.

Seit Ende 2019 ist der Autobahnabschnitt zwischen Hörbranz und Hohenems von der Vignettenpflicht befreit.

(red)

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