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"Matura ist Matura!"

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Die mündliche ­Matura 2022 ist ein breit ­diskutiertes Thema. WANN & WO hat sich bei ­Universitäten und Hochschulen nach deren Meinung erkundigt.

von Theresa Stöckler/Wann & Wo

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Ist ein Maturazeugnis ohne mündliche Prüfung eine „Matura zweiter Klasse“? Diese Frage stellt sich wohl einigen MaturantInnen aus dem Ländle. Aktuell findet die mündliche Matura 2022 (noch) verpflichtend für alle statt. MaturantInnen und SchülervertreterInnen aus ganz Österreich fordern allerdings von Bildungsminister Polaschek eine freiwillige mündliche Prüfung, so wie dies auch 2020 und 2021 der Fall war. Zahlreiche SchülerInnen aus dem ganzen Land gingen daher in den vergangenen zwei Wochen auf die Straße, um an Maturastreiks teilzunehmen.

Stimmen

Auf Anfrage von WANN & WO gaben die Universitäten Innsbruck, Wien und Liechtenstein sowie die FHV und PH Vorarlberg ihre Statements zur aktuellen Thematik ab. Seitens der Universitäten und der Hochschulen ist man sich einig: Im Falle einer freiwilligen mündlichen Matura wird kein Unterschied in der Bewertung zwischen AbsolventInnen mit und ohne mündlicher Matura gemacht. In den vergangenen beiden Jahren wurde dies gleichermaßen gehandhabt.

Statements:

„Spielt keine Rolle fürs Aufnahmeverfahren“

Prof. Tanja Eiselen, Rektorin der Fachhochschule Vorarlberg (FHV): „Für das Aufnahmeverfahren für ein Studium an der Fachhochschule Vorarlberg spielt die Diskussion rund um die mündliche Matura keine Rolle. Wer ein nach den jeweils gültigen Kriterien positives Maturazeugnis hat, kann sich um einen Studienplatz an der FHV bewerben. Je nach Fachbereich und Studienprogramm gibt es weitere Kriterien, wie zum Beispiel: Reihungstest zur Prüfung der Studierfähigkeit, Vollständigkeit und Inhalt der Bewerbung, Berufserfahrung oder strukturiertes Interview. Für Personen ohne Matura mit facheinschlägiger Qualifikation gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Zugangsvoraussetzung zu erfüllen (Zusatzprüfungen oder Studienberechtigungsprüfung). Personen, die in den vergangenen zwei Jahren freiwillig eine mündliche Matura abgelegt haben, wurden im Aufnahmeverfahren nicht besser gereiht oder sogar bevorzugt.“

„Matura bekommt man nicht geschenkt“

Christina Philipp (MSc), Studiengangsmanagerin BSc BWL, Universität Liechtenstein: „Bei der Zulassungsprüfung für einen Bachelorstudiengang prüft die Universität lediglich das Vorliegen einer anerkannten Matura. Eine inhaltliche Prüfung wäre nicht zulässig. In Liechtenstein gilt dies genauso wie in den Staaten der EU. Es gibt bei einem Ausfall der mündlichen Prüfung keine formale Abweichung im Abschluss. Anstelle der Note der mündlichen Maturaprüfung wird die Jahresnote ins Maturazeugnis übernommen. Der Abschluss mit oder ohne mündliche Maturaprüfungen ist gleichwertig. Eine Matura bekommt man so oder so nicht geschenkt.“

Die gesamte Ausgabe der Wann & Wo lesen Sie hier.

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