Matrose starb bei Anlegemanöver von Passagierschiff in Wien: Erste Details

Der Mann war über die Reling gefallen, im Wasser abgetrieben und von Kameraden geborgen worden. Trotz sofortiger Reanimation verstarb der Mann kurz nach der Bergung, informierte die Polizei am Samstag.
Matrose ging beim Vertäuen über Bord
Das Unglück geschah kurz nach 2.00 Uhr beim Vertäuen an ein anderes Schiff, das fix am Pier verankert war, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Ein Kamerad bemerkte, dass der Ungar ins Wasser gefallen war und schlug sofort Alarm. Der Mann lief ans Ufer und verfolgte von dort den abtreibenden Matrosen, weitere Kameraden ließen ein Beiboot ins Wasser. Ihnen gelang es, den bereits mehr als 20 Meter von der “MS Belvedere” entfernten Matrosen aus dem Donaustrom zu bergen.
Reanimation in der Donaumarina erfolglos
Als die Polizei am Unfallort eintraf, waren Kollegen des Matrosen dabei, den Ungarn zu reanimieren, was aber nicht gelang. Die Kameraden des Verstorbenen erlitten einen Schock. Der genaue Unfallhergang war auch am Sonntag noch unklar, “es gibt aber keine Hinweise auf Fremdverschulden”, sagte Keiblinger.
Bei seiner Einvernahme konnte jener Matrose, der den Sturz bemerkt hatte, den Vorfall nur grob Schildern und nichts zur Unfallursache sagen. Denn beim Anlegemanöver befand sich der Mann bereits auf dem anderen Schiff und wurde von Scheinwerfern, die von der “MS Belvedere” Richtung Ufer gerichtet waren, geblendet. Er gab an, “einen Schrei gehört und den Fall gesehen zu haben”, sagte Keiblinger.
Ist der Ungar ertrunken?
Unklar blieb vorerst auch, ob der Matrose ertrunken war. Es sei laut dem Pressesprecher auch möglich, dass der Mann einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erlitten hat und deshalb über die Reling stürzte. Eine Obduktion wurde angeordnet, das Ergebnis war am Sonntag noch ausständig.
(apa/red)