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Massiver Spenden-Rückgang am Wiener Hauptbahnhof

Der Organisation "Train of Hope" gehen am Wiener Hauptbahnhof die Spenden aus.
Der Organisation "Train of Hope" gehen am Wiener Hauptbahnhof die Spenden aus. ©APA
Der Organisation "Train of Hope", die sich um die Flüchtlinge am Wiener Hauptbahnhof kümmert, gehen auf längere Sicht die Spendengelder aus.
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Darauf machte Ashley Winkler, Mitorganisatorin der Privatinitiative, die sich am Hauptbahnhof um Flüchtlinge kümmert, am Donnerstag aufmerksam. Dabei haben die Freiwilligen nun wieder weitaus mehr Menschen zu betreuen als noch vor einer Woche.

“Das ist seit Freitag zu beobachten. Davor waren zu Spitzenzeiten 400 Flüchtlinge am Hauptbahnhof. Gestern waren es 1.200 Menschen”, sagte Ashley Winkler zur APA. “Zu Beginn haben wir pro Tag ein paar tausend Euro an Bargeldspenden bekommen. Letztens waren es gerade 40 Euro an einem Tag.” Man sei auf einem “Hype mitgeschwommen”, der sich in einem sehr großen Aufkommen nicht nur an Geld- und Sachspenden, sondern auch an Hilfsbereitschaft ausgedrückt habe.

Viele freiwillige Helfer waren Studenten

Viele der Freiwilligen waren bzw. sind Studenten. “Vor ein, zwei Wochen hat die Uni wieder angefangen. Das spüren wir sehr”, sagte Winkler. “Früher waren permanent um die 200 Helfer da. Jetzt sind es ungefähr 100 tagsüber und 30 nachts. Wir müssen schauen, dass wir die Versorgung der Menschen mit Tee und Sandwiches am Laufen halten. Wir würden uns über mehr Helfer freuen.”

Diese Spenden werden gebraucht

Viele Flüchtlinge treffen nachts ein, sagte die “Train of Hope“-Mitarbeiterin. Sie kommen von der ungarischen Grenze per Zug oder in relativ großer Zahl mit Taxis. Bei den kühlen Temperaturen seien “viele Schnupfennasen” dabei. Die Betreuer bitten daher nicht nur um Spenden in Form fester Schuhe und warmer Kleidung – inklusive Unterwäsche und Socken -, sondern auch um Taschentücher, Nasentropfen und Hustenmittel. “Schwerere Erkrankungen sind bisher ausgeblieben”, sagte Winkler. “Wir hatten ursprünglich Angst vor Darmerkrankungen – auch davon sind wir verschont geblieben. Läuse sind ebenfalls kein Problem.”

Kranke werden in einer Lazarett genannten 50 Quadratmeter großen Station behandelt, in der permanent einige Ärzte und Krankenschwestern tätig und Medikamente verfügbar sind. “Dort gibt es sogar ein Ultraschallgerät. Das kommt natürlich schwangeren Frauen sehr zugute”, erklärte Winkler. Auch psychologische Betreuung wird geboten – nicht nur für Flüchtlinge, auch für die Helfer, deren Tätigkeit sehr belastend ist.

(APA/red)

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