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"Massive Internetattacke" offenbar nur ein Werbe-Gag

Cyberattacke war nur ein Werbe-Gag.
Cyberattacke war nur ein Werbe-Gag. ©Bilderbox/Symbolbild
Am Morgen sprach das deutsche Bundeamt für Sicherheit in der Informationstechnik noch vom "bisher massivsten Angriff" auf Internet-Knotenpunkte. Nun zeigt sich, dass es wahrscheinlich nur ein Webe-Gag der beteiligten Unternehmen war.
Dramatischer Cyberangriff

Es wurde in zahlreichen Medien berichtet, dass Hacker die Server der Anti-Spam-Organisation Spamhaus angegriffen hätten. In einem sogenannten “DDoS”-Angriff wurden so viele Anfragen an Spamhaus geschickt, dass deren Server zusammenbrachen. Die Datenmengen betrügen 300 Gigabit pro Sekunde, und es könne deshalb zu einem “Stau auf der globalen Datenautobahn” kommen. Weltweit würde diese Aktion das Internet erheblich langsamer machen.

CloudFare als “Retter des Internets”

Die IT-Sicherheitsfirma CloudFlare sollte helfen den Angriff zu stoppen. Auf dessen Unternehmensblog konnte man lesen, dass es ihr Ziel wäre, “dass man über DDos-Attacken künftig nur noch in Geschichtsbüchern liest”. Man könne der “Bedrohung ins Auge sehen”, so der kühne Retter in der Not.

Schwindel aufgedeckt

Als die amerikanische Technikseite Gizmodo die Aussagen hinterfragte und zu recherchieren begann, stellte sich aber schnell heraus, dass kein großer Hosting-Anbieter, wie Amazon oder Netflix, mit Störungen zu kämpfen hatte.

Laut den ursprünglichen Berichten würden Datenmengen von rund 300 Gigabit pro Sekunde die Knotenpunkte überfordern und das Internet verlangsamen. Der größte Internetknoten Deutschlands, der German Commercial Internet-Exchange, fertigt jedoch laufend 1,5 Terabit pro Sekunde ab. Die Datenmenge der Cyberattacke würden diesen Knoten also nur zu einem Fünftel auslasten. Selbst Datenmengen von 2,4 Terabit pro Sekunde würden kein Problem darstellen. CloudFare hat also allem Anschein nach beim Ausmaß des Angriffs deutlich übertrieben. (VOL.AT)

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