Massenpaniken, Amokläufe, Mega-Vulkanausbruch: Der Chronik-Jahresrückblick 2022

Das Chronik-Jahr 2022 war geprägt von der Erderwärmung mit Hitzerekorden, Waldbränden und Dürre in Europa. Bei der UNO-Klimakonferenz COP27 kommt es zu einer Einigung auf einen "Loss and Damage"-Fonds, aber auch zu Enttäuschungen. Die Corona-Pandemie erreicht ihre höchste Infektionswelle, es gibt jedoch immer weniger schwere Erkrankungen. Mit den Affenpocken sorgt ein weiteres Virus für Aufregung und der Österreicher Anton Zeilinger erhält den Physik-Nobelpreis.
Jahresrückblick 2022: Einigung zum Ende der UNO-Klimakonferenz
Zum Ende der UNO-Klimakonferenz COP27 in Sharm el-Sheikh in Ägypten einigen sich die rund 200 Teilnehmerstaaten auf ein hart erkämpftes Abkommen (20.11.). Ein viel geforderter "Loss and Damage"-Fonds soll eingerichtet werden, um armen Ländern zu helfen, die von Klimakatastrophen heimgesucht werden. Die Bemühungen zur Bekämpfung der Emissionen, die diese Katastrophen verursachen, werden aber in dem Abschlusspapier nicht verstärkt und viele strittige Punkte auf 2023 verschoben. Damit bleibt die Erklärung hinter den Forderungen vieler Staaten, Klimaaktivisten und Umweltschützer zurück.
In England werden im Sommer erstmals mehr als 40 Grad Celsius gemessen. Weite Teile Europas und auch der USA liegen mehrere Tage unter einer drückenden Hitzeglocke mit stellenweise neuen Rekordwerten. Die Sommermonate Juni bis August waren in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie so warm, teilt der EU-Klimawandeldienst Copernicus am 8. September mit. Eine große Zahl an Waldbränden auf unserem Kontinent führt zudem zu den höchsten Emissionen im Rauch enthaltener Luftschadstoffe der vergangenen 15 Jahre. Die Serie von Hitzewellen sorgt neben Waldbränden und Hitzerekorden auch für Dürre in vielen Teilen Europas.
Bei einem UNO-Artenschutzgipfel im kanadischen Montreal einigen sich die Teilnehmerländer auf eine Abschlusserklärung (19.12.). Die Staatengemeinschaft will bis 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz stellen. Außerdem setzten sie sich das Ziel, mehr Geld für den Schutz der Artenvielfalt ausgeben zu wollen. Dafür sollen ärmere Länder bis 2025 rund 20 Milliarden Dollar jährlich bekommen.
2022 im Jahresrückblick: Klimaaktivisten mit Protestaktionen
Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) will den geplanten Lobautunnel unter dem Nationalpark Donau-Auen endgültig zu Fall bringen. Dafür wird eine sogenannte "vertiefende Prüfung" eingeleitet, in deren Folge das Projekt aus dem Straßenbaugesetz gestrichen werden soll. Wie im Vorjahr protestieren Umweltschützer regelmäßig gegen die geplante Lobau-Autobahn sowie die Stadtstraße Aspern in Wien - auch mit länger anhaltenden Baustellenbesetzungen, die teilweise von der Polizei geräumt werden. Zudem sorgen im Jahr 2022 Protestaktionen von Klimaaktivisten für Aufsehen, die sich auf Straßen oder an bekannten Kunstwerken in Museen festkleben, um auf die Erderhitzung aufmerksam zu machen.
Der als "Gletscher-Ehe" titulierte Zusammenschluss der Pitztaler und Ötztaler Gletscherskigebiete wird abgesagt (17.7.). Nachdem sich die Bürger in St. Leonhard im Pitztal in einer Volksbefragung mit knapper Mehrheit gegen das Projekt ausgesprochen haben, tritt die Pitztaler Gletscherbahn vom Vorhaben zurück. Auch eine Allianz bestehend aus WWF, Alpenverein und Naturfreunden hatte sich vehement gegen die geplante Fusion der Skigebiete mit drei neuen Seilbahnen und 60 Hektar zusätzlichen Pisten gewehrt.
Corona-Pandemie im 2022er Jahresrückblick
Die Coronavirus-Pandemie erreicht am 15. März mit österreichweit mehr als 63.000 Neuinfektionen ihren Höhepunkt an täglich gemeldeten Fällen seit dem Beginn der Gesundheitskrise. Die Gesamtzahl der Toten steigt bis Ende November auf mehr als 21.000 Opfer hierzulande und über 6,6 Millionen weltweit. Insgesamt verliert die Pandemie aber in ihrem dritten Jahr vor allem durch milder gewordene Varianten des Virus SARS-CoV-2 an Schrecken. Ab 1. August müssen Infizierte nicht mehr in Quarantäne. Erste Impfstoffe werden im Lauf des Jahres in der EU auch für Babys ab sechs Monaten zugelassen und an die Virus-Mutationen angepasste Vakzine geliefert. Auch ein Totimpfstoff des österreichisch-französischen Herstellers Valneva kommt auf den Markt, die Nachfrage bleibt aber gering und die Produktion wird wieder eingestellt. Im Spätherbst erlebt China nach Aufgabe der "Null-Covid-Politik" erstmals seit Beginn der Pandemie wieder eine Viruswelle mit Toten und vollen Krankenhäusern.
Die oberösterreichische Ärztin Lisa-Maria Kellermayr, die ein Monat zuvor wegen Morddrohungen von Impfgegnern ihre Praxis geschlossen hatte, wird tot in ihrer Ordination im Bezirk Vöcklabruck gefunden (29.7.). Eine Obduktion bestätigt einen Suizid der Medizinerin, ihr Tod löst in Österreich und Deutschland viel Anteilnahme aus. Ermittlungen wegen der Drohungen gibt es u.a. gegen Beschuldigte in Berlin und in Bayern.
22. Mai 2022: Affenpocken-Fall in Österreich gemeldet
In England wird ein Fall von Affenpocken registriert. Das Virus breitet sich zeitgleich in vielen Ländern Europas aus, aber auch in den USA gibt es zahlreiche Fälle. Der erste Fall in Österreich wird am 22. Mai gemeldet. Von dem ungewöhnlich großen Ausbruch außerhalb Afrikas sind fast ausschließlich Männer betroffen, die gleichgeschlechtliche, wechselnde Sexualpartner haben. Generell kann sich mit Affenpocken aber jeder bei engem Körperkontakt anstecken. Hauptsymptome sind hohes Fieber und Windpocken-ähnliche Pusteln auf der Haut. Die WHO zählt bis Anfang November mehr als 77.000 Fälle in 109 Ländern, von denen 36 tödlich verlaufen. Die Fallzahlen gehen allerdings in der zweiten Jahreshälfte zurück.
Physik-Nobelpreis im Jahresrückblick 2022
Der Nobelpreis für Physik geht an den Österreicher Anton Zeilinger (4.10.). Der Quantenphysiker wird gemeinsam mit dem Franzosen Alain Aspect und dem US-Amerikaner John F. Clauser für Experimente mit verschränkten Photonen geehrt. Die Auszeichnung geht an diese unter anderem für Pionierarbeiten in der Quanteninformation und wird am 10. Dezember in Stockholm persönlich überreicht. Den Medizin-Nobelpreis erhält der schwedische Evolutionsforscher Svante Pääbo, und die Auszeichnung für Chemie wird den beiden US-Forschern Carolyn R. Bertozzi und Barry Sharpless sowie ihrem dänischen Kollegen Morten Meldal für die Entwicklung der sogenannten "Click-Chemie" zugesprochen.
Tötungen sorgen 2022 für Erschütterung
2022 sorgen in Österreich erneut zahlreiche Tötungen von Mädchen und Frauen (Femizide) vor allem durch deren Lebensgefährten oder Ex-Partner für Erschütterung. Laut einer Zählung des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) gibt es nach 31 Fällen im gesamten Vorjahr auch heuer bis 21. Dezember bereits 28 von Männern verübte Femizide, davon 27 mutmaßlich durch (Ex-)Partner, einen Bekannten oder ein Familienmitglied.
Am 2. Dezember geht in Wien der Prozess rund um den gewaltsamen Tod einer 13-jährigen Niederösterreicherin vor eineinhalb Jahren in einer Wohnung in Wien-Donaustadt mit Schuldsprüchen zu Ende. Der 24-jährige Hauptangeklagte wird wegen Mordes und die beiden anderen wegen Mordes durch Unterlassung schuldig gesprochen. Zudem werden alle drei der Vergewaltigung schuldig erkannt und müssen für lange Zeit in Haft, der 24-Jährige lebenslang.
2022 wurde Missbrauchsverdacht gegen Pädagogen öffentlich
In einem Wiener Kindergarten wird ein Missbrauchsverdacht gegen einen Pädagogen öffentlich (19.5.). Später wird bekannt, dass zwölf Eltern bereits seit 2020 Auffälligkeiten bei ihren Kindern bemerkt und großteils gemeldet haben. Dennoch sind die anderen Eltern nur halb oder gar nicht über die Vorwürfe informiert worden. Außerdem wird einem weiteren Betreuer in derselben Einrichtung "pädagogisches Fehlverhalten" im Umgang mit den Kindern vorgeworfen. Die Leiterin der für Kindergärten zuständigen Magistratsabteilung (MA 10) wird im Juni abgesetzt und eine Verbesserung der Maßnahmen zum Kinderschutz eingeleitet.
Auch ein Fall in einer Wiener Mittelschule sorgt für Erschütterung: Ein Sportlehrer soll bis zu seinem Suizid im Mai 2019 etliche Buben im Alter von neun bis 14 Jahren missbraucht haben. Auch hier gibt es Kritik am Vorgehen der Behörden.
Jahresrückblick: Unwetter fordern Menschenleben
Verheerende Unwetter fordern in Österreich fünf Menschenleben. In St. Andrä im Lavanttal werden am 18. August auf einem Freizeitareal an einem See zwei Kinder von umstürzenden Bäumen erschlagen und 13 Personen verletzt, zwei davon schwer. Ebenfalls ein umgestürzter Baum tötet in Gaming drei Menschen. Schwere Schäden entstehen an der Infrastruktur, die ÖBB stellen den Verkehr in Kärnten, Osttirol und der Steiermark vorübergehend ein. Zahlreiche Straßen sind blockiert und viele Haushalte ohne Strom.
Italien 2022 mit Gletscherabbruch konfrontiert
Bei einem Gletscherabbruch (3.7.) auf der Marmolata im italienischen Trentino kommen elf Menschen ums Leben, acht werden verletzt. Laut Experten sind die hohen Temperaturen der vergangenen Tage und Wochen, die mit dem Klimawandel zusammenhängen, ein Grund für das Unglück.
2022 mit Mega-Vulkanausbruch
Im Pazifik-Inselstaat Tonga erzeugt ein gewaltiger Ausbruch (15.1.) des Untersee-Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai die höchste jemals auf der Erde gemessene Aschewolke. Die Eruptionssäule dringt mit 57 Kilometern sogar in die dritte Schicht der Erdatmosphäre vor, die Mesosphäre. Die Eruption löst Tsunami-Wellen aus, die selbst in Japan, Alaska und Südamerika noch an die Küsten schwappen. Eine Druckwelle breitet sich mit einer Geschwindigkeit von rund 1.100 km/h aus und umrundet die Erde mindestens viermal innerhalb von sechs Tagen. Nach dem Ausbruch gibt es tagelang kaum Informationen aus dem Inselstaat, aber schlussendlich sind nur wenige Tote und Verletzte zu beklagen.
Weitere Naturkatastrophen im Jahresrückblick 2022
Der erste Tropensturm des Jahres richtet (10.4.) in Teilen der Philippinen schwere Verwüstungen an. Mehr als 220 Bewohner sterben, Dutzende werden vermisst. Im Oktober sucht ein weiterer schwerer Taifun den Inselstaat heim und reißt mindestens 150 Personen in den Tod. Am 28. September wütet Hurrikan Ian an der Golfküste Floridas. Der Wirbelsturm tötet mehr als 140 Menschen und verursacht Schäden in Höhe von 60 Milliarden Dollar.
Bei einem Beben (21.6.) der Stärke 5,9 in Afghanistan kommen mehr als 1.000 Menschen ums Leben. Am 21. November sterben bei Erdstößen auf der indonesischen Hauptinsel Java rund 300 Bewohner.
In Pakistan kommen ab Mitte Juni bei rekordverdächtigen Monsunregenfällen mindestens 1.600 Menschen ums Leben. Ein Drittel des Landes wird überflutet, acht Millionen Menschen müssen ihre Häuser verlassen.
2022 nicht ohne Massenpaniken
Bei Ausschreitungen nach einem Fußballspiel (1.10.) und einer anschließenden Massenpanik im Stadion der Stadt Malang im Ostteil der Insel Java kommen mindestens 133 Menschen ums Leben, darunter mehr als 40 Kinder. Behördenangaben zufolge löst der massive Tränengaseinsatz der Polizei die Panik aus, nachdem Anhänger des örtlichen Vereins nach einer Niederlage gegen den Erzrivalen auf das Spielfeld gestürmt waren.
Bei einer Massenpanik (29.10.) in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul kommen 156 Menschen ums Leben, darunter ein Österreicher. Rund 100.000 vorwiegend junge Menschen drängen sich zu Halloween-Feiern in den engen Gassen der Innenstadt, ohne dass die Polizei einschreitet. Später stellt sich heraus, dass nur 137 Beamte im Einsatz waren - und dass schon Stunden vor der Katastrophe Notrufe bei der Polizei eingegangen sind.
Am 30. Oktober sterben beim Einsturz einer Hängebrücke in Indien mindestens 135 Menschen.
2022 Jahr mit Amokläufen
Ein 18-Jähriger erschießt in einer US-Volksschule im texanischen Uvalde 19 Kinder und zwei Lehrerinnen (24.5.). Anschließend gibt es heftige Kritik an den Einsatzkräften. Diese brauchten mehr als 70 Minuten, um den Täter auszuschalten, obwohl Hunderte Polizisten zu der Schule geeilt waren. Der Chef der örtlichen Schulpolizei wird entlassen.
Ein Ex-Polizist tötet in einem Kindergarten in Thailand 36 Menschen, großteils Kinder (6.10.). Danach kehrt der 34-Jährige in sein Haus zurück und tötet seine Frau, sein Kind und sich selbst. Der Beamte war wegen Drogenmissbrauchs aus dem Polizeidienst entlassen worden.
2022 hatte Inkrafttreten von StVO-Novelle im Gepäck
Eine Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) tritt in Kraft. Die neuen Regelungen bringen ab Oktober vor allem deutliche Verbesserungen für Fußgänger und Radfahrer. Radler können etwa bei ausgewählten Ampeln auch bei Rot rechts abbiegen. Autos müssen beim Überholen von Fahrrädern einen festgelegten Abstand einhalten und erlaubt wird das schützende Fahren neben Kindern auf dem Fahrrad. Zudem gilt etwa "Vorrang" für Fußgänger auf dem Gehsteig und rechts abbiegen mit einem Lkw ist nur mehr in Schrittgeschwindigkeit erlaubt. Im Verlauf des kommenden Jahres sollen mit einer weiteren Novelle außerdem die Autos von extremen Rasern beschlagnahmt und versteigert werden können.
Wien wird mit März flächendeckend Kurzparkzone. Die Bezirke Liesing, Floridsdorf, Donaustadt, Hietzing und der bisher noch nicht betroffen gewesene Teil von Simmering werden in die Parkraumbewirtschaftung miteinbezogen. Nur einige Straßenzüge, etwa in Industriegebieten, sind ausgenommen.
August 2022: Toter Bub in Kitzbühler Ache gefunden
Ein sechsjähriger Bub wird tot in der Kitzbüheler Ache in St. Johann in Tirol gefunden (28.8.). Das geistig beeinträchtigte Kind dürfte selbstständig aus seinem Kinderwagen gestiegen und in den Fluss gestürzt sein, nachdem sein 37-jähriger Vater zuvor von einem Unbekannten ausgeraubt und bewusstlos geschlagen worden war. Von dem Täter fehlt jede konkrete Spur.
Beim Versuch, einer Polizeikontrolle auf der Nordostautobahn (A6) beim Grenzübergang Kittsee (Bezirk Neusiedl am See) zu entkommen, überschlägt sich ein Schlepper mit seinem mit Flüchtlingen überfüllten Kastenwagen. Bei dem Unfall sterben drei Migranten - ein Ägypter, ein Syrer und eine Türkin - und 17 weitere werden verletzt.
Ein 27-jähriger Polizist wird in Graz im Keller der Landespolizeidirektion Steiermark bei einer Übung (14.9.) durch den Schuss aus einer Dienstwaffe tödlich verletzt. Der Übungsleiter hatte vergessen, seine eigene Dienstwaffe gegen eine Übungswaffe zu tauschen.
In einem Berliner Hotel platzt ein riesiges Aquarium (16.12.). Eine Million Liter Wasser ergießen sich in den Morgenstunden aus dem zerstörten 16 Meter hohen Glaszylinder in das Gebäude und auf die Straße. Weil so früh zahlreiche Hotelgäste noch nicht ihre Zimmer verlassen haben, werden nur zwei Menschen leicht verletzt. Fast alle der rund enthaltenen 1.500 Fische sterben. Nur aus den unterirdischen Zuchtbecken werden 630 Tiere gerettet. Als Unglücksursache wird Materialermüdung vermutet.
2022er-Jahresrückblick: 8-Milliarden-Marke überschritten
Die Zahl der Menschen übersteigt nach UNO-Berechnungen am 15. November die Schwelle von acht Milliarden. Ein Ende des Anstiegs ist nicht in Sicht, wenn auch immer langsamer. Die UNO schätzt, dass es im Jahr 2037 neun Milliarden sein werden. Erst ab den 2080er-Jahren soll die Menschheit den Prognosen zufolge nicht mehr weiter wachsen, bei dann 10,4 Milliarden Menschen.
Beim Prozess der Kernfusion haben Forschende erstmals mehr Energie erzeugt als investiert. US-Energieministerin Jennifer Granholm spricht bei der Bekanntgabe (13.12.) von "einer der beeindruckendsten wissenschaftlichen Leistungen des 21. Jahrhunderts". Damit könnte die Kernfusion als grüne und klimaneutrale Form der Energiegewinnung in erreichbare Nähe rücken.
Die US-Raumfahrtbehörde NASA präsentiert das erste vom Weltraumteleskop "James Webb" aufgenommene Bild. Bei der Aufnahme, auf der Sterne und Galaxien zu sehen sind, handle es sich um die "tiefste und schärfste bisher aufgenommene Infrarot-Sicht auf das Universum". Weitere beeindruckende Bilder folgen im Lauf des Jahres. Der französische Physiker und Wissenschaftsphilosoph Etienne Klein erlaubt sich im August einen Scherz, indem er das Foto einer Scheibe Chorizo-Wurst vor schwarzem Hintergrund als angebliche Aufnahme des Weltraumteleskops online stellt. Twitter-Nutzer fallen darauf herein und bewundern die Details, bevor der Schwindel enthüllt wird.
Boris Becker kommt am 15. Dezember 2022 frei
PROMINENTE VOR GERICHT
In einem Strafprozess gegen Boris Becker in London befinden die Geschworenen den deutschen Ex-Tennisstar in mehreren Anklagepunkten für schuldig. Der 54-Jährige habe u.a. seinem Insolvenzverwalter Teile seines Vermögens vorenthalten, entscheidet die Jury. Von ursprünglich zweieinhalb Jahren Haft muss er schließlich 231 Tage absitzen und kommt am 15. Dezember frei und wird in seine Heimat Deutschland abgeschoben.
Im Prozess zwischen Hollywood-Star Johnny Depp und seiner Ex-Frau Amber Heard sprechen die Geschworenen beide Seiten wegen Verleumdung schuldig (1. Juni). Heard muss ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen, während Depp seiner früheren Frau zwei Millionen Dollar zahlen soll. Heard hatte ihrem Ex-Mann häusliche Gewalt vorgeworfen, Depp wiederum beschuldigte sie, immer wieder gewalttätig geworden zu sein. Beide legen Berufung ein.
Der britische Prinz Andrew erzielt in einem Missbrauchsverfahren in New York eine außergerichtliche Einigung (15.2.). Nach Leistung einer Zahlung an die Klägerin wird das Verfahren eingestellt.
Der US-Komiker und Schauspieler Bill Cosby wird im Juni in einem weiteren Prozess erneut des sexuellen Missbrauchs für schuldig befunden.
Am 29. Juni fasst der frühere Pop-Superstar R. Kelly 30 Jahre Haft aus. Eine Jury hatte den Musiker im vergangenen Jahr in allen neun Anklagepunkten - darunter sexuelle Ausbeutung Minderjähriger, Kidnapping und Bestechung - für schuldig befunden.
2022 Scheidung von Kim Kardashian und Kanye West
Die Ehe von US-Reality-Star Kim Kardashian und Rap-Mogul Kanye West ist Geschichte. Ein Richter in Los Angeles vollzieht im März die Scheidung der beiden seit knapp acht Jahren verheirateten Superstars. Die 41-jährige Kardashian hatte nach fast sieben Ehejahren die Scheidung eingereicht.
Die deutsche Schauspielerin Maria Furtwängler und der Verleger Hubert Burda geben am 15. August nach mehr als 30 Jahren Ehe ihre Trennung bekannt.
Britney Spears und Sam Asghari geben einander am 9. Juni das Ja-Wort. Die Trauung findet auf dem Anwesen der Pop-Sängerin in Kalifornien statt.
18 Jahre nach dem Ende ihrer ersten Beziehung heiraten die US-Stars Jennifer Lopez und Ben Affleck (17.7.) in Las Vegas. Angesichts ihres aus den Vornamen gebildeten früheren Spitznamens "Bennifer" finden die US-Medien eine neue Bezeichnung für die Wieder-Turteltauben: "Againifer".
(APA/Red)