Nur 150 Gäste durften aus feuerpolizeilichen Gründen das Gebäude gleichzeitig besichtigen, ein Vielfaches an Besuchern war auf dem Josefsplatz erschienen. Im Gespräch mit ORF-TV-Kulturchef Traxl äußerte Rainer seine zwiespältigen Gefühle zur Feier des Tages: Da sei einerseits “ein Blick jenseits des Grabes schon angebracht”, andererseits erkenne er in seinem Gesamtwerk nun rückblickend ganz neue Zusammenhänge. “So muss ich mich halt überwinden und brav da sitzen”, resümierte der einstige Bürgerschreck launig.
“Ich war der Hauptverrückte”, erinnerte sich Rainer an seine oft konfliktreiche Vergangenheit: “Man wundert sich selber, dass man jetzt da steht.” Zufrieden ist er mit der behutsam erfolgten Adaptierung des klassizistischen Frauenbades durch das Architektenteam Lottersberger-Messner-Dumpelnik: “Das ist mir recht so, dass das kein Neubau ist.” Bereits vor Umwidmung und Umbau hatte das Frauenbad als Ausstellungszentrum gedient, Künstler wie Christian Ludwig Attersee, Adolf Frohner, Arik Brauer und Ernst Fuchs waren hier vertreten gewesen. Von den prominenten Künstlerkollegen ist Hermann Nitsch zur Eröffnung des Arnulf Rainer Museums angereist.