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"Marlies hat Sonne und Glück mitgebracht"

Benjamin Raich hat am Freitag mit Silber im Riesentorlauf für die erste Medaille der ÖSV-Herren bei der Ski-WM in Val d'Isere gesorgt.

Der Tiroler sprach danach im Interview u.a. über den Druck auf seinen Schultern, seine wahrscheinlich spontane Rücktrittsentscheidung, Toni Sailer, Marlies Schild und Daniel Albrecht.

Frage: Wie groß war der Druck auf Ihren Schultern wirklich?
Raich: “Es war keine leichte Situation für mich persönlich und das
gesamte Herren-Team, das muss ich zugeben. Aber ich konnte die
Gedanken ausblenden und habe immer an mich geglaubt, das war das Um
und Auf. Und ich wusste, dass der Riesentorlauf meine beste Disziplin
ist und ich das Skifahren nicht verlernt haben konnte.”

Frage: Sie haben mit Ihrer elften Einzelmedaille bei einem
Großereignis die österreichische Nummer eins Toni Sailer eingeholt,
was bedeuten Ihnen solche Aspekte?
Raich: “So etwas ist nicht vordergründig. Aber es macht einem
bewusst, welche Leistungen man schon gezeigt hat. Sehr viele
österreichische Skifahrer sind angetreten, und außer mir hat nur
einer so etwas zusammenbracht. Da empfindet man Genugtuung und
Dankbarkeit.”

Frage: Wie ist der Stellenwert dieser Silbermedaille im Vergleich zu
den zahlreichen anderen?
Raich: “Jede Medaille ist wichtig und schön, für jede habe ich hart
gearbeitet und gekämpft.”

Frage: Wie wichtig war Ihr spontan eingelegtes
Riesentorlauf-Kurz-Trainingslager in Tirol?
Raich: “Sehr wichtig, denn der letzte Weltcup-Riesentorlauf war über
einen Monat her. Nach dem Out in der Super-Kombi war mir klar, dass
ich nach Hause zum Riesentorlauf-Training muss. Der Plan hat perfekt
funktioniert. Das war einer dieser Schritte von mir, die vielleicht
nicht überall auf Gegenliebe stoßen, aber im Endeffekt den Erfolg
bringen.”

Frage: Was sagen Sie zur Ausnahmeleistung von Carlo Janka?
Raich: “Hut ab, er fährt den perfekten Schwung für diesen Hang. Dass
er hier schnell sein kann, haben wir gewusst.”

Frage: Wie wichtig war die mentale Unterstützung Ihrer Freundin
Marlies Schild, die heute in Val d’Isere eingetroffen ist?
Raich: “Marlies hat die Sonne und das Glück mitgebracht. Sie hat
mich am Donnerstagabend angerufen, dass sie nach Val d’Isere kommt.
Das hat mir schon sehr viel Kraft gegeben.”

Frage: Müssen sich die österreichischen Ski-Fans Sorgen machen, dass
Sie angesichts Ihrer großen Erfolge bald rennmüde werden und
zurücktreten?
Raich: “Vielleicht fahre ich, bis ich 40 Jahre alt bin, wenn mir
nichts anderes einfällt. Ich bin absolut nicht rennmüde, ich bin
absolut topmotiviert und hoffe, dass ich noch ein paar Jahre fahren
kann. Wann meine Karriere enden wird, kann ich nicht sagen.
Vielleicht treffe ich diese Entscheidung aus dem Bauch heraus, denn
das sind meistens die besten Entscheidungen. Die Heim-WM 2013 in
Schladming ist auf jeden Fall ein Ziel, aber wer weiß schon, was in
vier Jahren ist?”

Frage: Haben Sie die guten Nachrichten bezüglich des
Gesundheitszustand von Daniel Albrecht mitbekommen?
Raich: “Das ist die wichtigste Nachricht des Tages, da ist eine
Medaille nebensächlich.”

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