AA

Marko über Horner-Aus bei Red Bull: "Dann muss der Trainer gehen"

Helmut Marko äußert sich vor dem Grand Prix von Belgien zum überraschenden Aus von Christian Horner als Teamchef bei Red Bull Racing.
Helmut Marko äußert sich vor dem Grand Prix von Belgien zum überraschenden Aus von Christian Horner als Teamchef bei Red Bull Racing. ©APA/AFP
Mitten in der Saison trennt sich Red Bull Racing überraschend von Teamchef Christian Horner. Motorsportberater Helmut Marko sieht in dem Schritt eine sportliche Entscheidung – und zieht Parallelen zum Fußball.

Der Abgang von Christian Horner kommt einem Erdbeben in der Formel 1 gleich. Nach zwei Jahrzehnten an der Spitze von Red Bull Racing wurde der Teamchef während der Sommerpause entlassen – trotz einer beeindruckenden Erfolgsbilanz mit acht Fahrertiteln, sechs Konstrukteurstiteln und 124 Grand-Prix-Siegen. Die Entscheidung fällt in eine Phase, in der sich das Team rund um Max Verstappen sportlich neu aufstellen will.

Interne Spannungen und sportliche Umstrukturierung

In den vergangenen Jahren war Horners Position zunehmend unter Druck geraten. Interne Untersuchungen nach Vorwürfen einer Mitarbeiterin und ein Machtkampf im Konzernumfeld erschwerten seine Arbeit.

Auch wenn offiziell wieder Ruhe im Team herrschte, überraschte die Trennung viele Beobachter. Laut Helmut Marko gab der sportliche Misserfolg den Ausschlag: "Es entwickelt sich in der Formel 1 mit den Wechseln wie im Fußball. Wenn es nicht klappt, muss der Trainer eben gehen."

Hoffnung auf neuen Führungsstil

Mit Laurent Mekies übernimmt nun ein Mann aus den eigenen Reihen die Leitung des Teams. Marko äußerte sich positiv über dessen Führungsqualitäten: "Der Übergang ist sehr gut erfolgt. Laurent ist ein Menschenkenner, der geht auf die Leute zu, und das hat hoffentlich einen positiven Effekt." Über mögliche Unzufriedenheit innerhalb des Teams in Milton Keynes sagte Marko: "Uns ist nichts bekannt."

Neue Strukturen im Teamalltag

Bereits jetzt zeigen sich erste Unterschiede im Führungsstil. Mekies habe unter anderem Anpassungen bei der Simulator-Vorbereitung vorgenommen. "Grundsätzlich konzentriert er sich mehr auf das Renngeschehen und ist nicht so in andere Abteilungen involviert", erklärte Marko. Die Aufgabenverteilung sei nun klarer, die Zuständigkeiten enger gefasst als unter Horner.

WM-Titel noch nicht abgeschrieben

Trotz Rückschlägen in der ersten Saisonhälfte bleibt Marko optimistisch. Die Fahrerweltmeisterschaft sei noch nicht verloren: "Wir haben noch zwölf Rennen, in denen mit Sprints noch 332 Punkte vergeben werden. Diese stehen im Optimalfall auch uns zur Verfügung. Solange es rechnerisch noch möglich ist, geben wir nicht auf."

Verstappen und Spa als Hoffnungsträger

Zudem setzt Red Bull auf die Weiterentwicklung des RB21. Beim bevorstehenden Rennen in Spa-Francorchamps soll ein technisches Update den Rückstand auf die Konkurrenz verringern. Marko: "Es ist eine der Lieblingsstrecken von Max, auf der sein Ausnahmetalent noch mehr zum Vorschein kommt. Wir hoffen, dass wir ganz vorne mit dabei sind."

(VOL.AT)

  • VIENNA.AT
  • Formel 1
  • Marko über Horner-Aus bei Red Bull: "Dann muss der Trainer gehen"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen