Markenartikelverband übt Kritik an "Preisblockade"

Ein "Preiskrieg, so wie er derzeit geführt wird", sei absolut kontraproduktiv, so Günter Thumser, Geschäftsführer des Markenartikelverbandes. Er warnt: "In der Lebensmittel-Lieferkette rumort es."
Markenartikelverband-Geschäftsführer mit Forderung
Seine Forderung lautet, dass zwar die unreduzierten Preise weiterhin ausschließlich in der Verantwortung des Groß- und Einzelhandels verbleiben, die Hersteller sollten jedoch bei Promotion-Preisen eine "wertstabilisierende Untergrenze" vorgeben dürfen.
In Österreich sei die Inflationsrate bei Lebensmitteln 2021 mit 0,8 Prozent ohnehin deutlich niedriger ausgefallen, als in den meisten anderen europäischen Ländern. "Dies ist ein deutliches Indiz dafür, dass der hoc hkonzentrierte heimische Lebensmitteleinzelhandel die Übernahme und Weitergabe extern verursachter Preiserhöhungen beharrlich blockiert bzw. hinauszögert. Durch diesen Rückstau erwächst den Lebensmittelproduzenten aus Landwirtschaft und Industrie erheblicher ökonomischer Schaden", kritisiert Thumser "die in Schieflage geratene Partnerschaft zwischen Handel und Produzenten bzw. Lieferanten".
Blickwinkel von Thumser
Vom Argument der Handelskonzerne, dass sie soziale Verantwortung für ärmere Bevölkerungsschichten tragen würden, hält Thumser wenig. "Glücklicherweise ist das Risiko, sich wegen gewisser, durchaus überschaubarer Preiserhöhungen - die niedriger ausfallen werden als in den meisten anderen EU-Ländern - nicht ausreichend gut ernähren zu können, gerade in Österreich sehr gering, da unser besonders stark ausgeprägtes Sozialsystem mit seinen enormen Transferleistungen, die im Spitzenfeld der OECD liegen, auch Menschen mit niedrigem Einkommen entsprechend unter die Arme greift", meinte er heute in einer Presseaussendung.
(APA/Red)