Wiens Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou hat am Mittwoch lobende Worte für den ÖAMTC in Sachen Parkpickerl gefunden. Sie begrüße den Schritt des Autofahrerclubs, “die öffentliche Debatte mit konstruktiven und konkreten Vorschlägen zu bereichern”, ließ die Ressortchefin via Aussendung wissen. Sie lud den Club einmal mehr ein, an den Expertengesprächen zum Parkpickerl Neu teilzunehmen und versprach, die nun präsentierten Vorschläge jedenfalls einfließen zu lassen.
SPÖ zeigt sich weniger begeistert
Weit weniger begeistert zeigte sich SPÖ-Klubchef Rudolf Schicker. “Sich ins Winkerl zu stellen und dann zu rufen: ‘Ich hätt’ eh alles besser gewusst!’ zeuge nicht gerade von hohem Interesse an einem gemeinsamen Konsens”, ärgerte er sich über das bisherige Fernbleiben des ÖAMTC von den Gesprächen. Dessen konkreten Vorschläge kritisierte Schicker als zu sehr autofördernd, wobei er auch die Zonenlösung als zu kompliziert erachtete. Die SPÖ wolle hingegen ein einfaches, leicht überschaubares System. Der rote Klubobmann appellierte außerdem an den Autofahrerclub, “unvoreingenommen” an den Verhandlungen teilzunehmen.
Auch FPÖ ist gegen Vorschlag des ÖAMTCs
In seltener argumentativer Einigkeit mit den Sozialdemokraten zeigten sich die Freiheitlichen, die die ÖAMTC-Lösung ebenfalls als kompliziert kritisierten. “Ein buntes Zonen-Kompott mit babylonischem Tarifgewirr würde das Parken in Wien nicht nur teuer, sondern auch unübersichtlich gestalten, was wohl nicht im Sinne eines Autofahrerclubs sein kann”, so FPÖ-Verkehrssprecher Anton Mahdalik. Die Blauen forderten bei dieser Gelegenheit erneut ein Gratis-Pickerl für ganz Wien.
Zustimmung zum ÖAMTC-Konzept kam hingegen von ÖVP-Chef Manfred Juraczka, der von “sehr vielen konstruktiven Ansätzen” sprach. Angesichts dessen sah er den Autofahrerclub insofern an der Seite seiner Partei, als beide “intelligente Konzepte für das Parken” anpeilten. Vassilakou solle ihre Scheuklappen ablegen und die Ideen in die Diskussion miteinbeziehen, appellierte der Rathaus-Schwarze an die grüne Ressortchefin. (APA)