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Marathon-Läufer: Nicht zuviel Wasser

Mediziner warnen: Bei zuviel Wasser während des Marathon drohen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen bis hin zu geistiger Verwirrung, Koma und gar Tod.

In der Juni-Ausgabe der britischen Fachzeitschrift „Journal of the Royal Society of Medicine“ berichten Experten über eine Art „Wasservergiftung“.

Sie empfehlen Läufern, die für die 42,195 Kilometer lange Strecke mehr als dreieinhalb Stunden brauchen, stündlich nicht mehr als einen halben Liter Wasser zu sich zu nehmen – vor allem bei kühlem Wetter. Schnellere Ausdauersportler können je nach Temperatur und Tempo bis zu einen Liter Wasser pro Stunde trinken.

Für die Studie wurden 14 Läufer – sieben Männer und sieben Frauen – beobachtet, die 2003 am London-Marathon teilgenommen hatten und im St.-Thomas-Krankenhaus der britischen Hauptstadt wegen so genannter Hyponatremie behandelt werden mussten. Sie hatten geschwitzt und viel Wasser getrunken und in der Folge viel zu wenig Natrium im Blut. Elf Betroffene zeigten teils Stunden nach dem Lauf Symptome von Orientierungslosigkeit. Die meisten erinnerten sich nicht einmal mehr, überhaupt gelaufen zu sein. Der Mehrzahl ging es aber rasch wieder besser.

Wie der Medizinische Leiter des London-Marathons und Koautor der Studie, Dan Tunstall-Pedoe, berichtete, trank ein Patient eigenen Schätzungen zufolge in den fünf Stunden, die er für die Strecke brauchte, an die 13 Liter Wasser – „also mehr als fünf Mal soviel wie empfohlen“. Der Arzt betonte: „Vor einem Lauf, währenddessen und danach im Übermaß zu trinken, kann äußerst gefährlich sein.“ Vergangenes Jahr hatte das US-Fachblatt „New England Journal of Medicine“ über Tests unter 500 Teilnehmern des Boston-Marathons berichtet: Von den Läufern aller Niveaus litten 13 Prozent unter Hyponatremie, allerdings in unterschiedlichem Maße.

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