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Manuel Pfister im Training mit Geschwindigkeits-Weltrekord

Manuel Pfister mag den Olympia-Eiskanal in Whistler. Auf der schnellsten Bahn hat er bei den Trainingskursen im Vorfeld immer einen starken Eindruck hinterlassen und diesen an den ersten zwei Trainingstagen der Winterspiele bestätigt.

So wie am Vortag kam der 21-jährige Tiroler auch am Donnerstag auf die dritt- und zweitbeste Zeit seiner Gruppe und stellte im ersten Lauf sogar einen Geschwindigkeits-Weltrekord auf. Mit 154,00 km/h übertraf er die bisherige Höchstmarke des Deutschen Felix Loch (153,98) knapp.

ÖRV-Sportdirektor Markus Prock freute sich über die Leistungen des Olympia-Debütanten, der sich erst mit dem siebenten EM-Rang einen Olympia-Startplatz gesichert hatte. Doch er relativierte sie auch. “Manuel hat sich auf dieser Bahn immer sehr wohlgefühlt, er ist sehr risikobereit”, erklärte der zehnfache Weltcup-Rekordsieger. “Aber das ist Training, da weiß man nicht, wie sehr sich die anderen ins Zeug legen.” Nach dem Abschlusstraining am Freitag werde man die Leistungen aber besser einschätzen können.

Favoriten für die Konkurrenz (4 Läufe) auf der 1.450 m langen Bahn mit ihren 16 Kurven am Samstag und Sonntag bleiben für Prock der zweifache Olympiasieger Armin Zöggeler (ITA), der Russe Albert Demtschenko, der am Donnerstag Tagesbestzeit erzielte, und die zwei Deutschen Felix Loch und David Möller. “Danach kommt eine Gruppe von sechs bis acht Athleten, zu denen auch Manuel und Wolfgang Kindl zählen”, erklärte Prock.

Kindl war in seiner Gruppe am Donnerstag Vierter und Siebenter. Der routiniertere Daniel Pfister, der WM- und EM-Dritte, kam mit der Bahn hingegen bisher nicht optimal zurecht (9./8.). Demtschenko war in der Gruppe B zweimal Schnellster vor Zöggeler, in der Gruppe mit den Österreichern erzielte der zweifache Weltmeister Loch zweimal Bestzeit. Sein Teamkollege Andi Langenhan kam im zweiten Lauf zu Sturz.

Manuel Pfister bleibt Realist: Top Ten als Ziel

Manuel Pfister ist der “Aufsteiger” unter Österreichs Kunstbahn-Rodlern. Der 21-Jährige mischte in den ersten vier Trainingsfahrten im olympischen Eiskanal in Whistler mit der Elite mit und fuhr am Donnerstag mit 154,0 km/h sogar Weltrekord, obwohl zehnte Plätze seine besten Saison-Platzierungen gewesen waren. Doch Pfister selbst und Sportdirektor Markus Prock rückten die Relationen zurecht. Ein Top-Ten-Platz in den vier Läufen am Samstag und Sonntag wäre ein respektables Ergebnis für den Olympia-Debütanten.

Pfister, der den Rodelsport schon seit seinem siebenten Lebensjahr betreibt, liebt die Geschwindigkeit und ist heiß auf den Adrenalinschub im Eiskanal. Die Fahrten auf der 1.450 m langen, enorm selektiven Bahn mit ihren 16 Kurven bieten ihm beides. Das hohe Tempo und der enorme Druck von 5 G schaffe eine neue Dimension. “Der Druck auf den Kopf ist gewaltig, es nimmt einem die Luft, das Visier beginnt zu klappern”, schildert der Zillertaler die Eindrücke bei Tempo 150.

Als sehr risikobereit bezeichnet Prock den jüngeren der Pfister-Brüder. Doch der kennt auch seine Grenze. “Man muss 100 Prozent geben, aber 105 Prozent könnten zuviel sein”, sagte der EM-Siebente, der seinen Platz im Heeressportzentrum verloren hat und als Bauspengler arbeitet. Wichtig sei die Konstanz. “Wenn mir vier gute Läufe gelingen, dann schaut es nicht schlecht aus.”

Bruder Daniel Pfister kämpfte an den ersten zwei Trainingstagen hingegen noch mit den Tücken der Bahn. Und wohl auch um die nötige Lockerheit. “Es sind Kleinigkeiten, die nicht passen, ich habe noch zwei Trainingsläufe”, erklärte der 23-Jährige. Als WM-Dritter wollte er in der Olympia-Saison die Asse fordern – das ist dem HSZ-Angehörigen vorerst nicht gelungen. Auf eine angestrebte Platzierung wollte er sich daher nicht festlegen. “Ich möchte einfach eine Topleistung bringen.”

Die Österreicher stellen das weitaus jüngste Team, Wolfgang KIndl bildet mit 21 Jahren da keine Ausnahme. Auch er will vorab nicht über ein Resultat sprechen. “Ich will zeigen, was ich draufhabe”, sagte der Tiroler. Er hat sich in dieser Saison kontinuierlich gesteigert, war am Donnerstag in seiner Gruppe sogar einmal Vierter im Training. “Technisch anspruchsvolle Bahnen waren bisher nicht meines, aber heuer hat sich das Blatt gewendet”, sagte der EM-Zweite. “Meine Form ist auf dem Höhepunkt.”

Topfavorit ist der Südtiroler Armin Zöggeler. Der 36-Jährige greift nach seiner dritten Goldmedaille in Serie, damit würde er die Leistung des Deutschen Georg Hackl einstellen. Verhindern könnten diesen Husarenstreich am ehesten der Russe Albert Demtschenko und die Deutschen Felix Loch und David Möller.

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