Mann schlägt auf Frau ein: Mutige Mitarbeiterin von Russmedia zeigt Zivilcourage

Am Donnerstagvormittag kam es zu Handgreiflichkeiten zwischen einem Paar in Schwarzach. Die Situation eskalierte und führte zu einem großen Polizeieinsatz.
Da sich der Vorfall zwischen der Offsetdruckerei und dem Vorarlberger Medienhaus ereignete, wurde er von einer Russmedia-Mitarbeiterin bemerkt. Die 41-Jährige griff ein, wie sie gegenüber VOL.AT erklärt.


"Sie haben beide einander geschlagen"
"Ich bin hergefahren und habe mein Auto neben dem Fahrradständer geparkt. Danach bin ich ausgestiegen und habe drüben bei der Offsetdruckerei zwei Leute gesehen, die herumschreien", schildert die Vorarlbergerin. "Sie haben einander beschimpft und angefangen, sich herumzuschubsen." Ein paar Schläge seien zwischen dem Mann und der Frau hin und her gegangen. "Sie haben einander geschlagen - es war nicht nur einseitig", schildert sie die Situation.



"Da bin ich losgerannt, mit Stöckelschuhen und Laptoptasche"
Als der Streit ernster wurde, griff sie ein. "Da habe ich gedacht, oje, das wird mir zu heiß. Das lasse ich nicht so stehen. Und dann habe ich hinübergerufen: Aufhören. Was ist los? Hört sofort auf!", berichtet sie. "Dann hat er sie voll niedergekickt, also wirklich mit Kraft. Da bin ich losgerannt, mit Stöckelschuhen und der Laptoptasche." An den Büschen vorbei lief sie vom Russmedia-Parkplatz um die Ecke. "Dann lag sie vor mir am Boden und er war weg. Ich habe die Rettung angerufen und die Polizei. Die waren wirklich gleich da. Fünf Minuten, das ging schnell", erklärt die 41-Jährige. "Die Dame wurde erstversorgt, im Sinne von beruhigt. Die war völlig aufgelöst." Es habe sich bei dem Mann wohl um ihren Ex-Mann gehandelt, meint sie.


"Ich habe mir keine Sekunde überlegt, ob ich wegschauen soll"
Die Russmedia-Mitarbeiterin versucht vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte, die Frau zu beruhigen. Auf dem Weg zur Arbeit habe sie natürlich nicht mit so etwas gerechnet, verdeutlicht sie. "Ich habe mir eigentlich keine Sekunde überlegt, ob ich wegschauen soll. Es war für mich eigentlich eindeutig klar. Ich war froh, dass ich nicht drüben war. Dazwischengehen hätte ich mich nicht getraut. Aber ich war froh, dass ich rüberschreien konnte", gibt sie gegenüber VOL.AT zu verstehen. "Ich habe nicht lange nachgedacht, ehrlich gesagt, auch weil ich gesehen habe, dass eine Frau beteiligt war. Sie haben einander geschlagen, aber am Schluss war es hauptsächlich er."


Autofahrer baten Hilfe an
Autofahrer, darunter andere Mitarbeiter von Russmedia, seien im Vorbeifahren stehengeblieben und hätten versucht, ihr zu helfen, als sie die Frau beruhigen wollte. "Sichtbar verletzt war sie eigentlich nicht, aber sie hat nicht mehr gewusst, was ihr alles wehtut. Sie war völlig aufgelöst und hat fast hyperventiliert", schildert die 41-Jährige. "Von überall sind Leute gekommen, sie haben es nicht gesehen, aber haben geholfen. Einer war ein Erstversorger, der hat auch versucht, zu unterstützen, bis die Polizei da war. Eine Frau hat eine Jacke gebracht." Die Frau wurde mit der Rettung ins Krankenhaus transportiert.
Vonseiten der Polizei gibt es aktuell noch keine Informationen zu dem Vorfall.
(VOL.AT)