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Mann erwürgte Ex-Frau: 15 Jahre Haft

Weil sie ihrem Ex-Mann gestand, dass sie ihn nicht aus Liebe, sondern aus Berechnung geheiratet hatte, hat ein Wiener die 49-Jährige erwürgt.

Im Zuge eines Streits am Pfingstsamstag 2006 sagte die gebürtige Serbin, dass sie in Wahrheit nur an der österreichischen Staatsbürgerschaft interessiert gewesen sei. Der 52-Jährige wurde am Donnerstag wegen Mordes von einem Geschworenengericht (Vorsitz: Birgit Schneider) zu 15 Jahren Haft verurteilt.

Mildernd wurden das Geständnis des 52-Jährigen, seine Unbescholtenheit und die Enthemmung durch den Alkohol bei der Tat gewertet. Sowohl Angeklagter als auch Staatsanwaltschaft nahmen das Urteil an. Der Richterspruch ist somit rechtskräftig.

Trotz der Scheidung drei Monate vor der Tat hatte das Ehepaar weiterhin ein recht gutes Einvernehmen. Der 52-Jährige hatte zwar eine Bleibe in Floridsdorf, besuchte seine Ex-Frau jedoch regelmäßig in der früheren gemeinsamen Wohnung in der Leopoldstadt – er schlief sogar meist dort.

Das große Problem des Mannes dürfte der Alkohol sein. Auch am Tag der Tat hatte er getrunken, als er nach Hause kam, machte ihm die 49-Jährige Vorhaltungen. Seine Ex-Frau warf ihm nicht nur vor, kein richtiger Mann zu sein und sie nicht richtig befriedigen zu können, der 52-Jährige musste auch erfahren, dass ihn seine Ex offenbar nie geliebt hatte.

Der Mann war in Folge des unerwarteten Geständnisses „ausgerastet“. Es kam zu Handgreiflichkeiten, schließlich zu einem heftigen Kampf auf Leben und Tod, wie Verletzungsspuren des wenig später Festgenommenen nahe legten, die von Abwehrversuchen des Opfers herrührten. Der 52-Jährige versetzte seiner Ex-Frau einen heftigen Schlag, der sie zu Boden fallen ließ. Danach kniete er sich auf sie und würgte die 49-Jährige. Das zierliche Opfer hatte nicht nur heftige Würgemale, auch waren ihr durch das Gewicht des Mann acht Rippen und der Brustkorb gebrochen worden, ergab die Obduktion.

Als die Frau kein Lebenszeichen mehr von sich gab, flüchtete der 52-Jährige zu seinem in der Nähe geparkten Auto. Er rief mit seinem Mobiltelefon mehrere Verwandte an, denen er die Tat beichtete – unter anderem der Tochter der Getöteten, die in Italien lebt. „Er hat gesagt: ’Jetzt kannst du mich hassen, ich habe deine Mutter umgebracht’“, erzählte die Tochter unter Tränen. „Niemand hat geglaubt, dass es dazu kommen wird. Es war eine Ehe wie jede andere.“

Als der Mann im Auto saß und weiter Alkohol konsumierte, passierte eine Fußgängerin den Pkw, der die blutigen Hände des verwirrt wirkenden Mannes auffielen. Sie verständigte die Polizei, die den Verdächtigen noch im Wagen festnahm.

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