Mangelhafte Übersetzung: Gebärdensprach-Avatar "Iris" kommt bei Betroffenen nicht gut an

Auch Studien - darunter der Best Practice Leitfaden der Uni Wien - zeigen, dass solche Gebärden-Avatare oft technische und sprachliche Mängel aufweisen, wie beispielsweise eine mechanische Mimik, unnatürlicher Gebärdenfluss sowie mangelnde sprachliche Präzision.
Dr. Katta Spiel von der Technischen Universität Wien äußerte sich dazu: "Nach ersten Beobachtungen stellen wir fest, dass sich die Inhalte von ÖGS-Video und die Textmeldungen manchmal nicht überschneiden oder das Video ist gar unvollständig. Zusätzlich finden wir die sprachliche Umsetzung teilweise nicht sehr verständlich."
ÖGLB übt Kritik an Gebärdensprach-Avatar "Iris" der Wiener Linien
Der Österreichische Gehörlosenbund weist in einer Stellungnahme darauf hin, dass Gebärdensprach-Avatare aufgrund der Defizite derzeit keine adäquate Alternative zu menschlichen Dolmetschern und Übersetzern darstellen. Stattdessen sollte man menschliche Fachkräfte priorisieren, um präzise und interaktive Übersetzungen sicherzustellen, die für die Community einen Mehrwert bieten.
Die Initiative der Wiener Linien, Störungsinformationen in Gebärdensprache zu kommunizieren, wird vom ÖGLB grundsätzlich begrüßt, die Umsetzung mittels Technologien wie "Iris" sei jedoch nur eine halbgare Lösung unter dem Vorwand der Barrierefreiheit. Experten und Betroffene fordern eine verstärkte Einbeziehung von Menschen, deren Muttersprache ÖGS ist, um die Kommunikation effektiver zu gestalten.
(Red)