Malediven wollen in einer Dekade CO2-neutral sein

Die nur 298 Quadratkilometer große Republik gehört zu den am stärksten gefährdeten Ländern, da es an vielen Stellen nur wenige Meter aus dem Meer ragt. Ein Anstieg des Meeresspiegels hätte fatale Folgen für die dort lebende Bevölkerung. Nasheed will für viele andere Nationen ein Vorbild in Sachen Klimaschutz sein, berichtet BBC-online.
Keine einzige Malediven-Insel ragt mehr als 1,8 Meter aus dem Meer empor. Gerade dieser Umstand macht das Land vor dem indischen Subkontinent so verletzlich. Mit einer Einwohnerzahl von rund 280.000 sind die Inseln, von denen ein Großteil nicht bewohnt ist, relativ dicht besiedelt. Die Kosten der Energieversorgungsumstellung werden auf rund 110 Mio. Dollar jährlich geschätzt. “Wir verstehen mehr als andere, welche gravierenden Folgen uns drohen, wenn wir nicht schleunigst etwas gegen die globale Erwärmung unternehmen”, so der Präsident. Man wolle nicht nur herumsitzen und den Rest der Welt dafür verantwortlich machen, sondern aktiv dagegen steuern. “Hoffentlich werden wir es schaffen CO2-neutral zu werden und können dann ein Vorbild für andere Länder werden.”
“Wir glauben, dass wir das schaffen können und denken, dass jeder in das Projekt eingebunden werden soll. Wir gehen davon aus, dass dies kein leichtes Unterfangen sein wird”, erklärt der Präsident im Telefoninterview mit BBC. Erschwerend komme noch hinzu, dass ein Großteil der Einwohner der Inseln sehr arm ist. “Wir haben für die Implementierung veralteter Energiequellen sehr viel Geld ausgegeben. Das soll nun ein Ende haben.”
Die Malediven sind ein Fremdenverkehrsziel von sonnenhungrigen Erholungsssuchenden und erfreuen sich großer Beliebtheit. Mehr als 600.000 Besucher – davon 75 Prozent aus Europa – reisen jährlich auf die Inseln im Indischen Ozean. Der Tourismus ist auch der größte Wirtschaftsfaktor und deckt über 30 Prozent des BIP.
Reise-Infos:
www.visitmaledives.com