Mailand im Leonardo-Fieber: Große Schau zu Ehren des Genies
Organisiert wurde die Ausstellung am Rande der am 1. Mai beginnenden Weltexpo in Mailand. In zwölf Sektionen präsentiert die Schau mit dem Titel “Leonardo 1452 – 1519” die verschiedenen Aspekte des Schaffens des Universalgenies der Renaissance, der in Mailand einige seiner Meisterwerke entwarf. Die Kuratoren und Leonardo-Experten Pietro Mariani und Maria Teresa Fiorio haben zahlreiche Werke zusammengetragen, um die Vielfalt von Leonardos Schaffens vorzustellen: Wissenschaftliche Studien, Gemälde, Skizzen und Zeichnungen, wie der berühmte Codex, veranschaulichen das fortschrittliche Denken des toskanischen Künstlers.
Die Ausstellung stellt die Werke Leonardos in den Kontext seiner Vorgänger und seiner Schüler, von denen ebenfalls Werke ausgestellt sind und zeigt den Einfluss seines Schaffens auf die moderne und zeitgenössische Kunst. Zu bewundern sind neben Leonardos Meisterwerke auch Gemälde von Sandro Botticelli, Donato Bramante, Antonello da Messina, Paolo Uccello, Jan Van Eyck und Andrea del Verrocchio.
Drei kostbare und zugleich geheimnisvolle Meisterwerke Leonardos wurden vom Louvre ausgeliehen. Darunter sind die Gemälde “Johannes der Täufer” und “La Belle Ferroniere”. Weiterhin sind Zeichnungen zu sehen, etwa “Madonna Dreyfus” aus Washington, der “Heilige Hieronymus” aus den Vatikanischen Museen, der “Musiker” aus der Pinacoteca Ambrosiana und die “Scapigliata” (Mädchenkopf) aus der Nationalgalerie der Stadt Parma. Leonardos berühmtes Fresko “Das letzte Abendmahl” ist als Videoprojektion zu sehen. Das Original kann in der Mailänder Kirche Santa Maria delle Grazie besichtigt werden, nicht weit vom Palazzo Reale.
Die Ausstellung befasst sich auch mit dem Leonardo-Mythos, der vor allem um seine “Mona Lisa” entstanden ist. Das Gemälde ist für viele Künstler des 20. Jahrhunderts zu einer wahren Obsession geworden.