Maier verliert Kugel an Svindal
Auch ein bisschen zu seiner eigenen Überraschung hat der gesundheitlich angeschlagene Hermann Maier am Donnerstag im letzten Super G der Saison eine kämpferische Sonderleistung gezeigt – um neun Hundertstel oder zwei Punkte reichte es am Ende aber nicht für die 15. Kristallkugel. Der Norweger Aksel Lund Svindal wurde beim Weltcup-Finale in Aare mit 0,53 Sekunden Rückstand auf Tagessieger Bode Miller und dessen Landsmann Daron Rahles (+0,34) Dritter, Maier (0,62) landete in einem selektiven Rennen auf Rang vier und verpasste die mögliche sechste Super-G-Kugel um Haaresbreite.
Das Rennen war nach dem mit Startnummer neun ins Rennen gegangenen Miller, der auf unnachahmliche Art mehrmals knapp einen Ausfall verhinderte, unterbrochen worden. Herren-Cheftrainer Toni Giger stand beim extrem weit gehenden Russi-Sprung und veranlasste einen Start-Stopp. “Das hat man beim Besichtigen nicht gemerkt, dass das so weit geht, es war zu gefährlich”, berichtete Giger. Der Sprung wurde zur Sicherheit der Läufer etwas abgetragen, das immer noch spektakulär Rennen, das niemand fehlerfrei beendete, ging weiter. An die Miller-Zeit kam kein Rennläufer mehr heran, doch das Kugel-Duell Svindal gegen Maier wurde noch zum Herzschlagfinale. Der Norweger legte mit Platz drei vor, “Schlussläufer” Maier hätte zumindest mit ihm gleich ziehen müssen, doch Platz vier war zu wenig: “Das war eine gute Leistung heute, ich bin bester Österreicher geworden. Die Hundertstel waren in dieser Saison nicht auf meiner Seite”, sagte der Flachauer.
Der 23-jährige Svindal darf sich über die erste Trophäe freuen: “Ich bin total glücklich. Schnell sein, Rennen gewinnen – und dann gehe ich auf den Gesamtweltcup los”, schickte das Kraftpaket gleich einmal eine Kampfansage in Richtung Konkurrenz.
Ein seltenes Bild zeigte Seite zwei der kurzen Ergebnisliste mit vier ÖSV-Läufern am Ende des Feldes: Andreas Schifferer landete auf Rang 17, Fritz Strobl auf 18, Junioren-Weltmeister Michael Sablatnik wurde 19. und damit noch nicht Letzter. Diesen Rang nahm Abfahrts-Weltcupsieger Michael Walchhofer mit 4,34 Sekunden Rückstand ein.
Lasse Kjus fuhr in seinem letzten Karriererennen mit einen “Retired”-Shirt und Skiern, die sein Konterfei zeigten, als 13. in die wohl verdiente Pension.
Ergebnis des Super-G in Aare
1. | Bode Miller | USA | 1:27,78 |
2. | Daron Rahlves | USA | 1:28,12 |
3. | Aksel Lund Svindal | NOR | 1:28,31 |
4. | Hermann Maier | AUT | 1:28,40 |
5. | Stephan Görgl | AUT | 1:28,44 |
6. | Marco Büchel | LIE | 1:28,48 |
7. | Peter Fill | ITA | 1:29,28 |
8. | Kjetil-Andre Aamodt | NOR | 1:29,31 |
9. | Hannes Reichelt | AUT | 1:29,35 |
10. | Bruno Kernen | SUI | 1:29,38 |
11. | Patrik Järbyn | SWE | 1:29,45 |
12. | Matthias Lanzinger | AUT | 1:29,71 |
13. | Lasse Kjus | NOR | 1:30,12 |
14. | Rainer Schönfelder | AUT | 1:30,29 |
15. | Francois Bourque | FRA | 1:30,43 |
16. | Patrick Staudacher | ITA | 1:30,59 |
17. | Andreas Schifferer | AUT | 1:30,65 |
18. | Fritz Strobl | AUT | 1:31,31 |
19. | Michael Sablatnik | AUT | 1:31,55 |
20. | Michael Walchhofer | AUT | 1:32,12 |
Ausgeschieden: Christoph Gruber (AUT), Benjamin Raich (AUT), Scott Macartney (USA), Didier Defago (SUI), Ted Ligety (USA)
Nicht am Start: Erik Guay (CAN)