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Maier fuhr mit erfrorener Zehe

Ski-Star Hermann Maier ist bei der Alpin-Weltmeisterschaft in Aare mit einer erfrorenen Zehe an den Start gegangen. Das wurde nun im Vorfeld der Weltcuprennen in Garmisch-Partenkirchen bekannt.

Der 34-jährige Salzburger hat sich Informationen seiner Trainer zufolge in Schweden die große Zehe des linken Fußes abgefroren und war erstmals bei einer Weltmeisterschaft medaillenlos geblieben.

Trotz dieser gravierenden gesundheitlichen Probleme nahm Maier am Donnerstag im einzigen Training für die beiden Weltcup-Abfahrten in Garmisch teil. Maier feiert am Freitag im deutschen WM-Ort 2011 sein zehnjähriges Sieg-Jubiläum. Dort hat er 1997 sein erstes und vergangenes Jahr auch sein 53. und bisher letztes Weltcuprennen gewonnen.


APA-Interview mit Hermann Maier

Am Freitag vor zehn Jahren feierte Hermann Maier in Garmisch seinen ersten Weltcupsieg. Trotz seiner aktuellen Problem mit der großen Zehe will der “Herminator” auch weiterhin Gas geben. Nach 53 Weltcupsiegen erinnert sich der Ski-Dominator des vergangenen Jahrzehntes im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur zurück.

APA: Was ist mit der großen Zehe los?

Maier: „Vor dem Riesentorlauf in Aare habe ich mir an der linken großen Zehe Erfrierungen zugezogen. Da hat es Blasen gegeben, die Haut wurde runter gerissen, und der Zehennagel macht Probleme. Ich möchte das aber Alles nicht zu sehr aufbauschen. Ich möchte nicht, dass es so wird wie damals mit Andreas Herzog und der Zehe der Nation.“

APA: Wie sehr behindert diese Erfrierung?

Maier: „Sagen wir so, es macht mich sicherlich nicht schneller. Die Schwierigkeit ist, dass unsere Skischuhe derart eng sind. Eine Erfrierung der rechten Zehe wäre besser gewesen, denn an diesem Fuß spüre ich nach meinem Unfall sowieso nichts mehr. Es ist halt so, zum Unglück kommt dann auch noch Pech dazu.“

APA: In Garmisch ging der Stern von Hermann Maier auf. Welche Erinnerungen gibt es an den ersten Weltcupsieg auf der Kandahar-Strecke?

Maier: „Sehr gute. Ich weiß, dass ich ein sehr schlechtes Abfahrtstraining gefahren bin. Im ersten Super-G ging es nicht so gut. Den zweiten Super-G habe ich dann überlegen gewonnen. Und für Kenner hat sich damals schon abgezeichnet, dass hier etwas ganz großes im Entstehen ist.“

APA: Ihr letzter Weltcupsieg im Jänner 2006 war in der Abfahrt wiederum in Garmisch. Wie gut liegt ihnen dieser Berg?

Maier: „Es gibt ganz wenig Berge, die bei mir unbeliebt sind. Aber diese Strecke in Garmisch ist für mich etwas Besonderes, weil ich hier meinen ersten Sieg gefeiert habe.“

APA: Sind Sie also sentimental nach Garmisch angereist?

Maier: „Nein. Momentan bin ich in der normalen Vorbereitung auf ein Weltcup-Rennen. Sentimentaltitäten hebe ich mir für später auf, für meine Ski-Pension.“

APA: Und wann beginnt die Pension von Hermann Maier?

Maier: „Schauen wir einmal. Momentan ist alles offen, es läuft alles ganz normal weiter. Die Geschehnisse von Aare haben mich sicherlich nicht beeinflusst. Es ist alles abhängig, wie ich mich zu Saisonende fühle. Welche Freude ich noch habe.“

APA: Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Garmisch-Doppelabfahrt?

Maier: „Mit sehr guten. Ich werde Vollgas geben. Das Charakteristische dieser Abfahrt, die blanken Eisplatten, werden heuer durch die hohen Temperaturen aber fehlen. Es wird sicher sehr ruppig werden.“

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