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Mahrer hält sich trotz Nachfolgespekulationen bedeckt

Harald Mahrer bei einem Pressetermin am Montag.
Harald Mahrer bei einem Pressetermin am Montag. ©APA/TOBIAS STEINMAURER
Harald Mahrer steht nach internen Rücktrittsforderungen von Parteikolleginnen unter Druck, während die Spekulationen über mögliche Nachfolgerinnen und Nachfolger zunehmen.
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Nachdem Harald Mahrer als Präsident der Wirtschaftskammer nach den jüngsten bekannten Vorgängen mit offenen Rücktrittsaufforderungen gewichtiger Partei- und Wirtschaftskammerkolleginnen konfrontiert ist, war am Donnerstag vorerst offen, wie es nun weitergeht. "Kein Kommentar", hieß es auf APA-Anfrage, ob Mahrer auf die Forderungen reagieren, sich äußern wolle. Unterdessen begann das Rad der Nachfolgespekulationen heißzulaufen.

ÖVP-Insider sprechen von Mahrers Rücktritt

Zeitungen zitierten am Donnerstag ÖVP-Insider, wonach Mahrer vor dem Rücktritt stehe. Eine entsprechende Erklärung könnte im Fall des Falles kurzfristig erfolgen - also am Donnerstag oder Freitag. Bestätigt ist davon vorerst nichts.

Mahrer hält sich bedeckt

"Kein Kommentar", hieß es von einem Mahrer-Sprecher auch auf die APA-Frage, ob man im Präsidium der Bundeswirtschaftskammer dem Schritt des Präsidiums der niederösterreichischen Wirtschaftskammer folgen wolle. Diese setzt die höchst umstrittenen Erhöhungen ihrer Gagen vorerst - bis zu einer erfolgten Rechnungshofprüfung - aus.

Heiße Diskussion rund um Nachfolge

Unterdessen begann das Rad der Nachfolgespekulationen heißzulaufen. Eine heiße Aktie vom beruflichen Werdegang her könnte hier beispielsweise die Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium Elisabeth Zehetner (ÖVP) sein. Sie kennt die Wirtschaftskammer bestens. Sie war Bundesgeschäftsführerin der WKÖ-Organisation Frau in der Wirtschaft, leitete das Kommunikationsmanagement der Kammer. Sie war auch noch Leiterin der gesamten WKÖ-Geschäftsstelle von Junge Wirtschaft, Gründer-Service, Frau in der Wirtschaft und Einpersonenunternehmen - und Geschäftsführerin des Gründer-Service.

Doch auf APA-Anfrage, ob sie sich ob ihres Lebenslaufs nicht anbiete als Kammerchefin, winkte Zehetner ab und verteidigte Mahrer, der in seiner Funktion bleiben solle: "Ich kenne Harald Mahrer seit vielen Jahren und schätze ihn für seine Integrität und Tatkraft. Er hat die Kritik angenommen, rasch Konsequenzen gezogen und Reformen in Aussicht gestellt. Als Kennerin der Wirtschaftskammer weiß ich, welch hohen Wert diese Organisation für unsere Unternehmen und den Standort hat. Ich bin überzeugt, dass Harald Mahrer die Gestaltungskraft hat, diesen Wert zu vermitteln."

Als mögliche Nachfolgerinnen für Mahrer werden auch die Kammerchefinnen in Tirol und Oberösterreich, Barbara Thaler und Doris Hummer (beide freilich vom ÖVP-Wirtschaftsbund), gehandelt. Manche Beobachter meinen aber, diese fielen weg, da sie ja den Länderpräsidien angehören, die sich allzu hohe Entgelterhöhungen gönnen würden. Den beiden Frauen soll auch der Rückhalt aus anderen Ländern fehlen.

ÖVP-Urgestein als temporärer Nachfolger?

Spekuliert wird auch über eine Rückkehr des ÖVP-Urgesteins Karlheinz Kopf nach Wien. Er wurde nach seiner politischen Bundeskarriere, an deren Ende er unter anderem auch Generalsekretär der Bundeswirtschaftskammer war, noch Präsident der Landes-Wirtschaftskammer in Vorarlberg. Der 68 Jahre alte Wirtschaftsbündler und frühere zweite Nationalratspräsident könnte Ruhe in die Bundeskammer bringen. Doch mehr als ein Übergangskandidat wäre Kopf wohl alleine wegen seines Alters nicht - und auch Unternehmer war er nie, denn das soll laut einigen Berichten auch sehr gewünscht sein, es brauche einen "gestandenen Unternehmer". Kopf wollte gegenüber APA vorerst keine Stellungnahme abgeben.

Turbulente Zeiten für Harald Mahrer

Mahrer war im PR-Bereich tätig, kam wegen eines PR-Desasters rund um die Entgelterhöhungen in den Präsidien und für die WKÖ-Belegschaft deutlich über der Inflation sowie der einhergehenden missglückten Kommunikation heftig ins Stolpern. Als Präsident der Nationalbank hat er den Hut bereits genommen, die offenbar erhoffte Ruhe dadurch ist allerdings keineswegs eingekehrt.

(APA/Red)

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