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Madison - Bikes, Boys & Berge: Kritik und Trailer zum Film

Der Erfolg ist nicht alles: Das junge Mädchen Madison muss diese Lektion auf die harte Tour lernen. Angetrieben von ihrem Vater, erlebt sie als ehrgeizige Radrennsportlerin eine herbe Enttäuschung, woraufhin sie von ihrer Mutter in die Tiroler Berge verfrachtet wird, um mal abzuschalten. Dort lernt sie nicht nur das Downhill-Biken kennen und lieben, sondern findet neue Freunde und vor allem zu sich selbst.

Während der Corona-Lockdowns entdeckten viele ihre Liebe zum (E-)Bike neu. Auch Downhill-Fahren ist in - ein Trend, der im Kinderfilm "Madison - Bikes, Boys & Berge" in einer Coming-of-Age-Geschichte verwoben wird. Dem Untertitel zum Trotz handelt die unaufgeregte, deutsch-österreichische Produktion weniger von Boys als von Freundschaft, Selbstbestimmung und starken Mädchen. Ab Freitag im Kino.

Madison - Bikes, Boys & Berge: Kurzinhalt zum Film

Madison (Felice Ahrens) hat in ihrem Kopf nur für eines Platz: das Radfahren. Schließlich stammt sogar der Name der 12-Jährigen aus dem Radsport. Der ihr vor allem von ihrem Vater (Florian Lukas), einem Profi-Radfahrer, eingeimpfte Ehrgeiz kostet ihr schließlich den Platz im Trainingslager und die Chance auf die Aufnahme in den deutschen Nationalkader. Kurzerhand fährt Madison mit ihrer Mutter (Maxi Warwel) nach Tirol, wo diese Yoga unterrichtet und nicht gerade subtil mit Gastgeber Andi (Valentin Schreyer) flirtet.

Madison freundet sich nicht nur mit den Söhnen ihres Gastgebers und der wilden Vicky (Emilia Warenski) an, sondern auch mit deren Hobby, dem Downhill-Biken. Immer korrekt behelmt und in Schutzkleidung - um die Zielgruppe des Films nicht auf falsche Ideen zu bringen - erlebt Madison hier erstmals ein Gefühl von Unabhängigkeit. Inmitten von Bergen, Dorfkindern und lustigen Randcharakteren mit tirolerischem Akzent stellt das Stadtkind schließlich in Frage, ob sich ihr Leben wirklich nur um das Radfahren drehen muss. Mit idyllischen Landschaftsbildern - einmal schaut sogar ein Fuchs vorbei - wird dabei nicht gegeizt.

Madison - Bikes, Boys & Berge: Die Kritik

"Madison" ist der erste abendfüllende Film der österreichischen Regisseurin Kim Strobl und wurde von der Initiative "Der besondere Kinderfilm" gefördert. 87 Minuten lang plädiert Strobl auf recht zahme, aber doch unterhaltsame Weise dafür, Kindern die Möglichkeit zu geben, ihren eigenen Weg zu finden. Der Spitzensport und die Eltern junger Spitzensportler kommen dabei nicht gut weg: Sei sie einmal erfolgreich, komme sie da nicht mehr raus, sagt Madisons Mutter, als ihre Tochter vom Vater gedrängt wieder zum Profisport zurückkehren will. Dieser und andere Konflikte werden im Film leider allzu schnell wieder aufgelöst, wirkliche Anstrengung vonseiten der Protagonisten ist dafür nicht nötig.

Klischeehaft wirken Madisons Vater, der verbissene Radprofi, und zwei Dorfbuben, die sich stellvertretend für die Gesellschaft im Sexismus üben. Dem erteilt der Film natürlich eine Absage und bricht ständig mit klassischen Geschlechter-Rollenbilder: Mädchen können mindestens genauso gut Radfahren wie Burschen. Die wiederum müssen nicht sportbegeistert, sondern können auch kreativ sein. Auch, wenn sich so manche 12-Jährige Kinobesucherin sicher gut darin hineinversetzen könnte - der romantische Nebenplot, der in der Mitte des Films sowieso nur sehr kurz aufflackert, wäre bei all dem Hochhalten von Individualität und weiblicher Stärke gar nicht notwendig gewesen.

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(APA/Red)

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