Luxus statt Pflege: Entwürfe zur "Parkstadt Hietzing"

Mit einem Entwurf, der sich in die gegebene Struktur und den Altbestand einfügen soll, hat das Wiener Architekturbüro Veit Aschenbrenner Architekten den städtebaulich-architektonischen Wettbewerb für die Nachnutzung des Geriatriezentrums Am Wienerwald gewonnen. Die Einrichtung in Lainz soll ab 2015 zur “Parkstadt Hietzing” umgestaltet werden, zu einem urbanen, modernen Wohnstandort im Grünen. “Bereits vor Jahren haben wir – gemeinsam mit Stadträtin Brauner – darauf hingewiesen, dass es sich beim Areal des ehemaligen Geriatriezentrums am Wienerwald um einen Stadtteil handelt, der von seiner Nutzung her in Richtung Wohnen transferiert wird. Das nun vorliegende Siegerprojekt verspricht hochwertiges Wohnen, wobei Schützenswertes erhalten wird und durch sensible Zubauten sehr attraktive Wohnräume in einer großzügigen Grünanlage entstehen”, sagte der Wiener Planungsstadtrat Rudolf Schicker bei der Eröffnung der Ausstellung “Parkstadt Hietzing – Wohnen in Lainz” gestern, Dienstag, Abend im Architekturzentrum Wien (AzW).
Großzügiger Grünraum
Das Wettbewerbsverfahren wurde als anonymer, geladener Ideenwettbewerb mit acht Teilnehmern durchgeführt. Die Ausstellung zeigt alle eingereichten Projekte. Besonders wichtig war, den bestehenden Denkmalschutz und auch den großzügigen Grünraum zwischen den Pavillons zu berücksichtigen. “Das Projekt von Veit Aschenbrenner Architekten sieht ein Ensemble vor, in dem alt und neu perfekt harmonieren”, sagte Josef Herwei, Geschäftsführer der Wiener Stadtentwicklungsgesellschaft (WSE), einer Tochter der Wien Holding. Die WSE erarbeitet für das Geriatriezentrum Am Wienerwald im Auftrag des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV) ein Nachnutzungskonzept – und hat den Wettbewerb ausgeschrieben.
Die Standortentwickler der WSE haben das Bundesdenkmalamt bereits in die Vorbereitung des Wettbewerbs eingebunden. Ebenfalls mit eingeflossen sind die Ergebnisse eines großen BürgerInnenbeteiligungsverfahrens, das in den Jahren 2007 und 2008 von der WSE durchgeführt worden war.
Reich statt alt
Die Parkstadt Hietzing steht vor allem für hochwertiges Wohnen. Dazu sind Flächen für Nahversorgung, soziale Infrastruktur, Kultur und Sonderwohnformen vorgesehen. “Der besondere Reiz dieses Entwicklungsgebiets ist die Lage direkt am Waldrand und, auch dank guter öffentlicher Anbindung, trotzdem nah am städtischen Leben”, sagte Schicker.
Alle Vorarbeiten zum Wettbewerb, wie die Erstellung von Grundlagenstudien zu Standort, Verkehr, Denkmalschutz und Freiflächen sowie die Abstimmungen mit den entsprechenden Fachabteilungen der Stadt Wien und dem Bundesdenkmalamt, hat die WSE geleistet.
Das Ergebnis des Wettbewerbs dient als Grundlage der weiteren Entwicklung des 25 Hektar großen Areals. Der KAV siedelt die einzelnen Abteilungen des Geriatriezentrums bis 2015 schrittweise in neue Pflegewohnhäuser um. Damit setzt die Stadt Wien einen weiteren Schritt in die Modernisierung ihrer Pflege- und Betreuungseinrichtungen: Ein dichtes Netz an dezentralen Pflegeeinrichtungen löst künftig große zentrale Einrichtungen ab.
Ausstellung “Parkstadt Hietzing – Wohnen in Lainz”
13.01. – 26.01.2010
Öffnungszeiten: täglich 10-19h
F3 Halle im Architekturzentrum Wien, Museumsplatz 1 im Museumsquartier, 1070 Wien