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Lustspielhaus: Intendant Hirschal weist Gagen-Vorwürfe zurück

Adi Hirschal weist - "nach einer Woche des Nachdenkens" - die Vorwürfe des Kontrollamts hinsichtlich seiner Gage als Intendant des Wiener Lustspielhauses zurück:

Gemessen etwa an den Gesamteinnahmen 2006 habe sein Honorar rund zehn Prozent ausgemacht, so Hirschal in einer Aussendung. Das Kontrollamt hatte kürzlich kritisiert, dass das Einkommen des Intendanten über ein Viertel des jährlichen Gesamtbudgets betrage und eine “Evaluierung des Aufwandes für das Leitungsteam” empfohlen.

Der Intendant plädiert für einen anderen Berechnungsmodus: “Die Gagen des Intendanten beziehen sich natürlich prozentuell nicht auf die Fördergelder des jeweiligen Jahres, sondern auf die kalkulierte Summe sämtlicher Einnahmen”, so Hirschal. Diese würden sich aus drei Säulen zusammensetzen: Öffentliche Hand, Sponsoren und Kartenerlöse. Demnach hätten sich die Einnahmen des Jahres 2006 auf 968.891 Euro belaufen, wovon 96.000 Euro brutto – eben rund zehn Prozent – auf das Konto des Intendanten gegangen wären, hieß es. Dies sei nicht wenig, aber überschaubar und keinesfalls dreist.

Die Prüfung des Kontrollamts bezog sich auf die 2003 gegründete Institution “Domus. Verein zur Förderung musikalischer und darstellender Künste”, welche in den Sommermonaten Juli bis September das Wandertheater Lustspielhaus betreibt. Der Vereinsvorstand bestand in den Jahren 2005 bis 2007 aus drei Mitgliedern: Hirschal als Leiter des künstlerischen Bereichs, dem kaufmännischen Obmann und einer Schriftführerin.

Laut Bericht wurden 2005 an diese drei Personen Honorare im Gesamtwert von 175.000 Euro, 2006 in Höhe von 180.000 Euro und 2007 in Höhe von 125.000 Euro ausbezahlt. Die Zahlungen an das Leitungsteam seien dabei mehrheitlich an Hirschal gegangen, wobei diese jeweils über 50 Prozent der genannten Beträge ausgemacht hätten. Auch wenn 2007 die Leistungen um 33 Prozent gekürzt worden seien, hätte der künstlerische Obmann immer noch 25 Prozent des Gesamtbudgets erhalten, so das Kontrollamt.

Nach Hirschals Berechnungsmodus hat die Relation zwischen Gage und Gesamteinnahmen die genannte Zehn-Prozent-Quote niemals überschritten: “Das weiß das Kontrollamt.” Zudem trage er als Selbstständiger das volle Risiko, die alleinige Haftung und die gesamtwirtschaftliche Verantwortung. “Im hingebungsvollen Kampf gegen die Kulturpolitik wird das erfolgreiche Wiener Lustspielhaus zum Geprügelten”, so Hirschals Diagnose.

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