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Lustenau und plan b-Gemeinden gewinnen VCÖ-Mobilitätspreis 2019

Die Auszeichnung beim VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg für den Anrufbus Lustenau als „vorbildliches Projekt“ nahmen Postbus Regionalmanager Wolfram Gehri und Johannes Zangerl, Leiter für Verkehr und Tiefbau im Bauamt, von Landesrat Johannes Rauch, Michael Schwendinger vom VCÖ und ÖBB-Regionalmanager Marcus Ender entgegen.
Die Auszeichnung beim VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg für den Anrufbus Lustenau als „vorbildliches Projekt“ nahmen Postbus Regionalmanager Wolfram Gehri und Johannes Zangerl, Leiter für Verkehr und Tiefbau im Bauamt, von Landesrat Johannes Rauch, Michael Schwendinger vom VCÖ und ÖBB-Regionalmanager Marcus Ender entgegen. ©Werner Micheli
Lustenau und die plan-b Gemeinden Bregenz, Hard, Kennelbach, Lauterach, Schwarzach und Wolfurt haben den diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg gewonnen.

Lustenau. Ausgezeichnet wurden die Gemeinden für ihr regional abgestimmtes Parkraummanagement. Als vorbildliches Projekt wurde zudem der Anrufbus in Lustenau gewürdigt. Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden haben die Auszeichnung am 23. August im Landhaus entgegengenommen.

Die Preise überreichten Mobilitätslandesrat Johannes Rauch, Michael Schwendinger vom VCÖ und Regionalmanager ÖBB-Personenverkehr Marcus Ender: Es sei den Preisträgerinnen nicht hoch genug anzurechnen, dass sie nicht nur Radrouten und den öffentlichen Verkehr ausbauen, sondern auch Maßnahmen umsetzen, die „nicht auf ungeteilte Zustimmung stoßen“. Vorbildlich sei, dass die Gemeinden das Konzept gemeinsam entwickelt und umgesetzt hätten - ein gutes Beispiel für andere Gemeinden in Vorarlberg und in Österreich.

90 Minuten gratis parken, Aufenthaltsqualität verbessern und die bewusste Mobilität fördern: Das Parkraummanagement in Lustenau und in den plan b-Gemeinden gewinnt den VCÖ-Mobilitätspreis 2019 in Vorarlberg. ©Michael Pezzei


Viele Maßnahmen für nachhaltige Mobilität  

Das regional abgestimmte Parkraummanagement wurde in Lustenau, Bregenz, Lauterach, Hard, Schwarzach und Wolfurt im November 2018 eingeführt bzw. in Bregenz erweitert, mit dem Ziel, die Verkehrsbelastung zu reduzieren und die Nahversorgung zu stärken. Einbezogen wurden die Parkplätze bei Schwimmbädern, Veranstaltungsorten sowie Freizeit- und Ausflugszielen, um einen Anreiz für eine autofreie Anreise zu setzen. Bereits im Vorfeld wurde die Infrastruktur für den Radverkehr verbessert, der öffentliche Nahverkehr um ein Anrufbus-Angebot erweitert, Carsharing-Standorte errichtet und betriebliches Mobilitätsmanagement forciert, etwa mit dem Bonussystem „Ecopoints“ und dem „JobRad“. Letzteres haben neben der Gemeinde auch Lustenauer Unternehmen eingeführt. Die Unternehmen erwerben für interessierte Mitarbeitende ein Rad, diese bezahlen einen monatlichen Nutzungsbeitrag und können das Rad am Ende der Abschreibungsdauer für einen Euro erwerben. „All diese Maßnahmen zeigen Wirkung“, betonte Michael Schwendinger vom VCÖ: „Innerörtliche Parkflächen sind nun besser verfügbar, Pendlerinnen und Pendler sind verstärkt auf Fahrrad und Öffentlichen Verkehr umgestiegen.“

Anrufbus: flexible und praktische Antwort auf Mobilitätsbedürfnisse

Als vorbildliche Projekte ausgezeichnet wurden der Anrufbus Lustenau und die Innenstadtentwicklung von Feldkirch. Der nachfrageorientierte Anrufbus führt seine Fahrgäste derzeit wochentags von 8 bis 20 Uhr auf Bestellung quer durch Lustenau zu 100 möglichen Landbus-Haltestellen und anderen wichtigen Zielorten wie Arztpraxen oder öffentlichen Gebäuden. „Unser Anrufbus soll die Anzahl der Elterntaxis reduzieren und können im besten Fall dazu führen, dass Familien kein Zweitauto brauchen. Kinder und Jugendlichen können so selbständiger mobil sein. Auch ältere Menschen sind unabhängig, wenn sie etwa Einkäufe oder Arztbesuche zu erledigen haben“, erklärt Mobilitätskoordinator Michael Schulz. Der Anrufbus fährt seit November 2018 als einjähriges Pilotprojekt, zuerst als ÖBB Postbus-Shuttle und ab Februar 2019 unter dem Landbus Unterland.

Der Anrufbus Lustenau wurde als vorbildliches Projekt im Rahmen des VCÖ-Mobilitätspreises Vorarlberg ausgezeichnet. ©Marcel Hagen


Für mehr Sicherheit und Lebensqualität in Lustenau

„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung, die uns auch bestätigt, dass wir mit unseren Mobilitätsmaßnahmen auf dem richtigen Weg sind“, so Bürgermeister Kurt Fischer. „Der Verkehr ist ein Schlüsselbereich für eine klimaverträgliche Gesellschaft, wir gehen diese Herausforderung – innerörtlich, wo es in unserer Macht steht - an.“ Neue Lösungen für den ÖPNV, wie der Anrufbus und attraktive Radverbindungen, Fahrradparken, Fußwege, Radrouten in Nachbargemeinden, Fahrradstraßen oder Begegnungszonen stehen daher auf dem Gemeindeentwicklungsplan ganz oben. Nach der Neugestaltung des Rathausquartiers und der Kaiser-Franz-Josef-Straße samt Engelkreisverkehr wird jetzt am direkten Radübergang in den Ortsteil Hasenfeld gearbeitet. 2020 soll die Grüttstraße zur Fahrradstraße und das Lustenauer Zentrum zur Begegnungszone werden. Auch eine Schieberille bei der Unterführung am Bahnhof soll Radfahrerinnen und Radfahrern den Zugang zum Bahnsteig erleichtern.

Innovative Projekte und Ideen für Mobilität mit Zukunft

Der VCÖ-Mobilitätspreis ist Österreichs größter Wettbewerb für klimaverträgliche Mobilität und nachhaltigen Gütertransport und stand 2019 unter dem Motto „Mobilitätswende voranbringen“. Er wird in Kooperation mit dem Verkehrsministerium, dem Nachhaltigkeitsministerium und den ÖBB durchgeführt. Ausgezeichnet werden umgesetzte Projekte und Maßnahmen, kreative Ideen, Konzepte, Pilotprojekte, Forschungsarbeiten und Mobilitätslösungen, um die Mobilitätswende voranzubringen.

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