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Lustenau und Au planen Radbrücke über den Rhein

Blick von der Hauptverkehrsbrücke beim Zollamt Lustenau-Au Richtung Oberfahr, wo eine neue Radbrücke gebaut werden soll.
Blick von der Hauptverkehrsbrücke beim Zollamt Lustenau-Au Richtung Oberfahr, wo eine neue Radbrücke gebaut werden soll. ©Gemeinde
Lustenau plant zusammen mit der Schweizer Nachbargemeinde Au eine neue Fahrradbrücke über den Rhein.

Lustenau. Besonders für Berufspendler soll die Fahrt zur Arbeit mit dem Rad auf diesem Weg sicherer werden. Am Montag, den 23. September wurde die Machbarkeitsstudie mit mehreren Varianten vorgestellt.

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„Für die Arbeit, den Einkauf oder in der Freizeit ist das Fahrrad das beste Verkehrsmittel. Das gilt innerorts gleich wie für die Wege in unsere Nachbargemeinden. Der Wunsch schnell, sicher und zeitlich flexibel unterwegs sein können, macht nicht vor Grenzen halt und die Distanzen zwischen Lustenau und Au eignen sich optimal für den Radverkehr“, machen Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer und der Auer Gemeindepräsident Christian Sepin mit Blick über den Rhein deutlich. „Und dort, wo den Radlerinnen und Radlern genug Platz eingeräumt wird, wo es attraktive Radverbindungen gibt und wichtige Alltagsziele wie der Arbeitsplatz gut erreichbar sind, gibt es mehr Radverkehr.“

Grenzüberschreitendes Gemeinschaftswerk

Lustenau und Au arbeiten schon länger aktiv im grenzüberschreitenden Agglomerationsprogramm zusammen, wo es um darum geht, die rheinüberschreitende Zusammenarbeit zu stärken und die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung im Rheintal aufeinander abzustimmen. Die geplante Radbrücke über den Rhein soll besonders den Pendlerverkehr per Fahrrad fördern. Die jetzige Hauptverkehrsbrücke zwischen Lustenau und Au ist für Radlerinnen und Radler unattraktiv, viele fühlen sich nicht sicher. Die neue Brücke soll Fußgängern und Radfahrern Sicherheit bieten und die Wege verkürzen.

Bereits jetzt schon fahren täglich 1600 Radfahrerinnen und Radfahrer über die Grenzübergänge Au und Widnau, wie eine Verkehrszählung 2017 ergeben hat. Das sind mehr als doppelt so viele, als beispielsweise nach Dornbirn. Langfristiges Ziel ist es, diesen ohnehin schon hohen Radanteil von 17 Prozent deutlich zu erhöhen. Bei mehr Aufenthaltsqualität am Rhein durch Rhesi und bei weiteren Verbesserungen der Radinfrastruktur, etwa entlang der Schweizer Bahn, von Lustenau nach Dornbirn oder Dornbirn nach Diepoldsau könnte sich der Radverkehrsanteil bis 2030 auf 30 Prozent steigern.

Größtes Potenzial: Radbrücke beim ehemaligen Zollamt Oberfahr

Das ergab eine vom Feldkircher Verkehrsbüro Besch & Partner ausgearbeitete Machbarkeitsstudie, die den Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden am 23. September im Werkhofsaal in Au präsentiert wurde. Darin untersucht und geprüft wurden mehrere mögliche Brückenstandorte und deren Potenzial für den Radverkehr. Dabei spricht sich die Studie für eine 300 Meter lange Radbrücke beim ehemaligen Zollamt Oberfahr an der Reichsstraße/Kirchstraße aus. Dieser Standort weist die höchste Verkehrswirksamkeit und das beste Kosten-Nutzenverhältnis aller untersuchten Varianten auf. An derselben Stelle verband schon einmal eine Brücke Österreich und die Schweiz: Die Oberfahrbrücke war von 1878 bis zum Bau der neuen Rheinbrücke 1957 eine wichtige und direkte Verbindung vom Lustenauer Zentrum in die Schweiz. Das alte Zollhaus steht noch heute.

Vorprojekt 2021 beim Agglomerationsprogramm einreichen

In einem nächsten Schritt wird nun ein Schweizer Büro beauftragt, ein Vorprojekt auszuarbeiten. 2021 soll das konkrete Projekt beim Agglomerationsprogramm eingereicht werden. Bei positiver Beurteilung und Mitfinanzierung durch den Schweizer Bund und das Land Vorarlberg könnte mit dem Bau der Radbrücke 2024 begonnen werden. 

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