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Lustenau geht neue Wege in der gemeinschaftlichen Esskultur

Den Kindern im Kindergarten „Am Schlatt“ schmeckt das Essen sichtlich.
Den Kindern im Kindergarten „Am Schlatt“ schmeckt das Essen sichtlich. ©Michael Gunz
Gekocht wird gesund, frisch und saisonal.

Lustenau Essen ist ein wichtiger Teil des Lebens und kann viel bewirken: Freude und Genuss stiften, Quelle für Gesundheit und nachhaltige Arbeit sein, Gastlichkeit ermöglichen und die Gemeinschaft stärken. All diesen vielfältigen Aspekten widmet sich Lustenau in einer neuen Esskultur und macht damit die Gemeinschaftsverpflegung in den Kindergärten, Schulen, Seniorenhäusern und für Essen auf Rädern fit für die Zukunft.

Der Lustenauer Spitzenkoch und Unternehmer Dietmar Hagen hat die Esskultur für seine Heimatgemeinde entwickelt. Sein Konzept der Mehr-Wert-Ernährung setzt er seit mehr als 20 Jahren erfolgreich in der Gemeinschaftsgastronomie um. „Es geht um die Frage: Was ernährt den ganzen Menschen? Frische Lebensmittel, mit dem dazugehörigen Handwerk zubereitet, steigern das Geschmackserlebnis und das ganzheitliche Wohlbefinden“, erklärt er. Dass sich Kommunen dem Thema Essen in dieser ganzheitlichen Form widmen, ist auch für Dietmar Hagen eine neue Erfahrung: „Lustenau nimmt mit der Esskultur eine Vorreiterrolle ein.“

Soziale Verantwortung

Esskultur ist unter dem Dach der Sozialdienste Lustenau beheimatet und breit getragen von der Politik und Verwaltung, über die Schulen, Kindergärten und Seniorenhäuser bis zu den lokalen und regionalen Partnerschaften. „Schließlich geht es um unsere soziale Verantwortung für das Gemeinwohl und die Ernährung“, betont Bürgermeister Kurt Fischer. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, unseren Kindern und älteren Menschen einen genussvollen Alltag zu bereiten und eine gesunde Ernährung zu bieten. Mahlzeiten haben im Leben, zuhause, in den Kindergärten und Schulen und in den Seniorenhäusern eine hohe Bedeutung. Alle wollen wissen: „Was gibt es heute?“ Unsere Antwort lautet: Etwas Gutes, im Sinne von vollwertig und genussreich, aber auch im Sinne von Gesundheit, Gastlichkeit und Gemeinschaftlichkeit.“

Liebe, die man schmeckt: Auch in den Seniorenhäusern kommt die Esskultur gut an. ©Michael Gunz


15-köpfiges Gastronomie-Team

Die kulinarische Federführung der Esskultur liegt bei Betriebsleiter Thomas Urban und seinem Team. In der Gemeinschaftsküche im Schützengarten gelten strenge Qualitätskriterien. Jedes Gericht wird frisch und von Hand zubereitet. Es gibt keine Fertigsaucen oder Suppenpulver, stattdessen wird jeden Morgen eine Gemüsebrühe angesetzt und das Getreide in der eigenen Mühle geschrotet. Die Lebensmittel stammen überwiegend von den Feldern und Höfen aus Lustenau und der Region.

Viel Salat, Obst, Gemüse und frische Früchte

Auf der Menükarte stehen täglich frischer Salat, Obst und Gemüse und weniger oft Fleischgerichte. Gekocht wird nach den Jahreszeiten und den Bedürfnissen der Tischgäste. Die Kinder lieben es bunt und variantenreich, die Seniorinnen und Senioren wünschen sich traditionsbewusste und regionaltypische Gerichte. Ob die neue Küche gut ankommt? „Wir ernten viel Lob, dafür möchten wir all unseren Gästen herzlich danke sagen“, freut sich Thomas Urban. Natürlich kann es auch einmal ein Naserümpfen geben. „Kinder sind unsere kritischsten Gäste. Doch sie sind neugierig und besonders beim Essen in Gemeinschaft empfänglich für neue Geschmackserlebnisse.“ Um den Geschmackssinn der Kinder zu wecken, werden die wichtigen Vitalstoffe gekonnt in ihren Lieblingsgerichten verpackt. Für das beliebte Chili sin Carne wurde beispielweise frisch geschroteter Grünkern statt Hackfleisch verwendet. In die Amaranth-Creme kommen Naturjoghurt und gepoppter Amaranth, gesüßt mit Honig.

Neue Großküche am Campus Rotkreuz

Rund 500 Mahlzeiten werden täglich im Schützengarten zubereitet, doch der Bedarf wächst stetig. Dafür hat die Gemeinde vorgesorgt: In rund drei Jahren soll die große Betriebsküche am Campus Rotkreuz fertiggestellt sein. Dann gibt es im Rotkreuz und Schützengarten zusammen Kapazitäten für rund 1300 Essen täglich.

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