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Ölpreis weiter auf Rekordjagd

Der Ölpreis jagt von einem Rekord zum nächsten: Am Montag kostete ein Barrel (159 Liter) Leichtöl zur Auslieferung im Mai in Singapur mehr als 117 Dollar. Der Preis im elektronischen Handel stieg zwischenzeitlich auf 117,40 Dollar (73,8 Euro), nachdem ein japanischer Öl-Tanker vor der Ostküste des Jemen beschossen und beschädigt worden war.

Mit dem Rekordwert lag der Ölpreis 51 Cent über dem Preis von 117,20 Dollar zu Handelsschluss am Freitag. Das für Europa wichtige Nordseeöl der Sorte Brent stieg am Montag in London um 21 Cents auf 114,13 Dollar je Fass.

Die Spritpreise an deutschen Tankstellen waren zunächst stabil. Ein Liter Diesel kostete zu Mittag nach Angaben von BP im bundesweiten Durchschnitt 1,34 Euro. Der Preis für einen Liter Superbenzin betrug 1,42 Euro.

Neben dem Angriff auf den japanischen Tanker, bei dem mehrere tausend Liter Öl ausgelaufen waren, nannten Analysten als Grund für den Preisanstieg Meldungen über erneute Rebellen-Angriffe auf Ölpipelines in Nigeria. Nach der Explosion einer wichtigen Shell-Pipeline Ende der vergangenen Woche hatte der Ölpreis erstmals die Marke von 117 Dollar je Barrel berührt. Seit mehreren Wochen treibt der schwache US-Dollar Investoren in sichere Anlagen wie Öl und Gold.

Außerdem wurde der Preis von Äußerungen der Organisation erdölexportierender Staaten (OPEC) vom Wochenende getrieben. Demnach sei mit einem weiteren Preisanstieg zu rechnen, aber keine Steigerung der Produktion vorgesehen. Die OPEC sei bereit, die Produktion zu steigern, wenn die Ursache für den Preis Versorgungsengpässe seien, erklärte der OPEC-Generalsekretär Abdullah al Badri am Sonntag. Der derzeitige Preis habe nichts mit Fundamentaldaten zu tun. Bis am Markt aber wieder andere Faktoren zum Tragen kämen, “werden wir Preise sehen, die über den aktuellen liegen.”

Ähnlich ist die Einschätzung des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV). Eine Erhöhung der Förderung würde vermutlich nichts ändern, sagte die MWV-Sprecherin Barbara Meyer-Bukow in Hamburg und fügte hinzu: “Die Preissteigerung ist nicht aus dem Ölmarkt heraus zu erklären, sondern aus dem Finanzmarkt heraus.” Derzeit würden Ereignisse zur Begründung herangezogen, die es immer schon gegeben habe und die den drastischen Anstieg nicht erklärten.

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