Ölpreis beendet vorerst Talfahrt
In London kostete ein Fass Rohöl der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Dezember 68,54 Dollar und damit 72 Cent mehr als am Vortag.
In den vergangenen drei Monaten hat sich der Ölpreis fast halbiert. Experten beschrieben den jüngsten Preisrutsch an den Ölmärkten als überzogen. Rohstoffexperte Frank Schallenbach von der Landesbank Baden-Württemberg rechnet in den kommenden Monaten mit einem deutlichen Rückgang des Angebots an den Ölmärkten. Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) werde auf der eilig einberufenen Konferenz am 24. Oktober die Förderung drosseln, schätzt Schallenbach. Selbst eine Quotenermäßigung von einer Million Barrel pro Tag würde bei dem aktuellen tiefen Ölpreisniveau nicht überraschen.
Das Ölkartell hatte am Donnerstag das außerplanmäßige Treffen um knapp einen Monat vorgezogen. Gründe wurden nicht genannt. Für den Experten Eugen Weinberg von der Commerzbank zeigt dieser Schritt, “dass der Ölpreis mittlerweile ein für einige Produzenten kritisches Niveau erreicht hat”. Eine Kürzung der Fördermenge könne daher als sicher gelten. Ob diese Maßnahme ausreichen wird, um den jüngsten Preisrückgang zu stoppen, ist für Weinberg jedoch fraglich.
Unterdessen ist der Preis für OPEC-Rohöl am Donnerstag um mehr als fünf Dollar gefallen. Der Preis für ein Barrel Rohöl aus den Fördergebieten des Kartells sank im Vergleich zum Vortag um 5,24 Dollar auf 63,34 Dollar, teilte die OPEC am Freitag in Wien mit. Die OPEC berechnet ihren sogenannten Korbpreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten der Organisation.