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Ölpreis auf Rekordstand

Angesichts der Rekordpreise für Rohöl müssen sich die Autofahrer dauerhaft auf teuren Sprit einstellen. "Dass Tanken eines Tages wieder deutlich günstiger wird, ist eine Illusion", sagte DIW-Expertin Claudia Kemfert der in Hannover erscheinenden "Neuen Presse".

Es sei nicht auszuschließen, dass der Ölpreis deutlich sinke, sobald sich der Dollar wieder stabilisiert habe. “Allerdings: Langfristig müssen sich die Verbraucher ohnehin auf hohe Spritpreise einstellen.”

Zu Wochenbeginn stieg der Ölpreis auf den Rekordwert von fast 120 Dollar (76,9 Euro). Die Notierung für ein Barrel (159 Liter) erreichte am Montag an der New Yorker Rohstoffbörse zeitweise 119,93 Dollar, so viel wie nie zuvor.

Nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wird Öl immer knapper und damit auch teurer. Von Politikern geforderte staatliche Höchstpreise nach luxemburgischem Vorbild lehnte Kemfert ab: “Wer Markt und Wettbewerb will, darf nicht die Preise vom Staat diktieren lassen.” Hohe Ölpreise bedeuteten immer auch ein Signal, dass in Sachen Mobilität grundlegend umgesteuert werden müsse – weg vom Öl, hin zu alternativen Antriebstechniken. Kemfert forderte von der deutschen Bundesregierung ein “neues nachhaltiges Mobilitätskonzept”.

Führende Politiker von SPD, FDP und Linkspartei hatten am Wochenende an Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel appelliert, die hohen Benzinpreise über staatliche Eingriffe zu senken.

Als Grund für den neuerlichen Preisschub beim Rohöl vom Montag nannten Experten unter anderem die Schließung einer Pipeline in Großbritannien, die ein Drittel des britischen Nordseeöls zu den Raffinerien des Landes transportiert. Grund für die Schließung war ein Streik von Arbeitern einer Raffinerie.

Als Ursachen für den Höhenflug des Ölpreises führten Händler erneut auch den schwachen Dollar an. Schon seit Wochen und Monaten treibt die schwächelnde US-Währung Investoren in sichere Anlagen wie Öl und Gold. Auch das für Europa wichtige Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich am Montag am Handelsplatz in London zwischenzeitlich um 84 Cent auf 117,18 Dollar je Fass.

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