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Wiener Polizei beschäftigt sich nach Amsthandlung mit Vorwürfen

Die Landespolizeidirektion Wien setzt sich mit Vorwürfen auseinander.
Die Landespolizeidirektion Wien setzt sich mit Vorwürfen auseinander. ©APA/LUKAS HUTER (Symbolbild)
Die Landespolizeidirektion Wien beschäftigt sich im Anschluss an eine Amtshandlung in Wien-Floridsdorf mit Vorwürfen, die Beamten hätten eine um Unterstützung bittende 37-Jährige nicht ernst genommen.

Die Anwältin der Betroffenen kündigte gegenüber der Tageszeitung "Heute" zudem eine Anzeige wegen Amtsmissbrauchs an - der Einsatz war nämlich mit einer Anzeige gegen die 37-Jährige wegen Anstandsverletzung und Lärmerregung beendet worden.

Polizeisprecherin informiert über 21. Juni

So viel scheint bisher festzustehen: Polizisten wurden am 21. Juni abends "wegen einer Meinungsverschiedenheit" gerufen, die "beigelegt wurde", sagte Polizeisprecherin Barbara Gass auf APA-Anfrage. Die 37-Jährige soll die Beamten während des Einsatzes als "inkompetent" und "blöd" bezeichnet haben, was diese bestreitet und mit Tonbandaufnahmen widerlegen können will. U.a. auf diese Vorwürfe bezieht sich offenbar eine Geldstrafe über 200 Euro, die der Frau kürzlich übermittelt wurde.

Der Noch-Ehemann sei betrunken und aggressiv gewesen und habe die 37-Jährige und eine Freundin bedroht, zitierte "Heute" Angaben der Frau. Die Polizisten hätten dann die 37-Jährige und ihre Angst vor dem Mann nicht ernst genommen, der auch nicht weggewiesen wurde.

Grüne: Frauensprecherin verlangt Aufklärung

Die in Aussicht gestellte Anzeige wegen Amtsmissbrauchs ist bei der LPD noch nicht eingegangen. "Die Beschwerden sind aber bei uns aktenkundig und es wird ihnen nachgegangen", versicherte die Sprecherin. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, seien sowohl straf- als auch dienstrechtliche Konsequenzen denkbar.

Aufklärung fordert die stv. Klubobfrau und Frauensprecherin der Grünen. Meri Disoski kündigte eine parlamentarische Anfrage an Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) an, die u.a. erhellen soll, ob an der Amtshandlung eine Polizistin oder ein Polizist mit spezieller Ausbildung in Gewaltprävention beteiligt gewesen und ob eine Gefährdungsanalyse durchgeführt worden sei. "Statt zu helfen, betreiben die Beamten Täter-Opfer-Umkehr und misogynes Victim-Blaming", kritisierte Disoski. Sie diagnostizierte "mangelhaftes Wissen über Gewaltdynamiken" und verwies auf die Gefährlichkeit von Trennungssituationen. "Das Verhalten der Beamten ist untragbar und schockiert mich", meinte die Politikerin.

(APA/Red)

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