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Long Shot - Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich: Kritik und Trailer zum Film

"Long Shot - Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich" ist ein sperriger Titel für eine frech-intelligente Liebeskomödie mit einem völlig gegensätzlichen Paar: Der Komiker Seth Rogen ("Bad Neighbors") spielt einen arbeitslosen Journalisten, der seine ehemalige Babysitterin, die inzwischen eine einflussreiche Politikerin (Charlize Theron) geworden ist, um den Finger wickeln will. In der schwarzen Komödie von Jonathan Levine ist auch die Nebenrolle des fiktiven kanadischen Premierministers mit Alexander Skarsgard perfekt besetzt.

"Long Shot" ist ein mal lustiges, mitunter feministisches Märchen, am Ende aber doch nur eine weitere Rom-Com, die davon handelt, wie verrückt es wäre, sich in Seth Rogen zu verlieben. Der kanadische Komiker spielt einen idealistischen Journalisten und Kiffer, der in eine Beziehung mit einer schönen Politikerin gerät, die von Charlize Theron gespielt wird. Ab Donnerstag im Kino.

Long Shot: Kurzinhalt zum Film

Seth Rogen wurde durch eine Cinderella-Geschichte für den modernen amerikanischen Trottel berühmt. In der Komödie von Judd Apatow "Beim ersten Mal" (2007) spielte er einen sympathischen, aber infantilen Chaoten mit gemütlichen Marshmallow-Formen, der eine blonde, erfolgreiche TV-Reporterin (Katherine Heigl) schwängerte, bevor sich beide ineinander verliebten.

Die Zuschauer haben diese männliche Fantasie gekauft - und geliebt. Sie haben Rogen als den neuen romantischen Helden akzeptiert. Seine jüngste Komödie "Long Shot - Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich" unter der Regie von Jonathan Levine ("50/50") bringt diese Idee auf ein neues Level an Wunschvorstellung: Was wäre, wenn Seth Rogen der erste Prinzgemahl im Staat wäre? Anstelle einer First Lady.

Charlize Theron spielt Charlotte Field, die sowohl erfolgreich, cool als auch charmant ist, und Rogen spielt Fred Flarsky, der keines dieser Dinge ist. Sie ist die US-Außenministerin, die Präsidentin werden will, und so fleißig, dass sie morgens um drei Uhr aufsteht und dann tagsüber ein Nickerchen im Stehen macht. Er ist ein Chaot, der in der Eröffnungsszene erfolglos eine Neo-Nazi-Bande infiltriert und schnell arbeitslos wird, wenn seine Zeitung von einem republikanischen Milliardär gekauft wird. Wie es der Zufall so will, braucht Charlotte einen neuen Redenschreiber, und Fred, dessen Babysitterin sie einst war, braucht einen Job. Natürlich ziehen sich Gegensätze an - zumindest im Hollywoodkino - und ehe man sich's versieht, tanzen die beiden umschlungen zu Roxettes Klassiker "It Must Have Been Love" aus "Pretty Woman" (1990) - sehr zum Leidwesen ihrer Vertrauten Maggie (June Diane Raphael), die nicht nur versucht, das Image ihrer Chefin zu wahren, sondern ihre Chancen steigern will, die erste weibliche Präsidentin der Vereinigten Staaten zu werden.

Long Shot: Die Kritik

Es ist keine schreckliche Idee für eine romantische Komödie, basierend auf einem Drehbuch von Dan Sterling ("The Interview") und Liz Hannah ("Die Verlegerin"): eine Art geschlechtsumgewandelter "Hallo, Mr. President" (1995), in dem sich der US-Präsident in eine Umweltlobbyistin verliebt. Mitunter ist es sogar eine feministische Geschichte mit ausführlichen Beobachtungen über Sexismus in der Politik. Laut Imageberaterin, die von Lisa Kudrow gespielt wird, ist die Präsidentin in spe für ihre Wähler nicht lustig genug ist - was wohl auch auf die letzte Frau zutraf, die sich in den USA um das Amt bewarb.

Im Gegensatz zu vielen Rom-Com-Heldinnen flucht Charlotte, mag Sex "von hinten" und bleibt ihrer Karriere treu. Denn die Fantasie des Films - ähnlich wie in der neuen Netflix-Komödie "Always Be My Maybe" - beinhaltet, dass es Männer gibt, die sich vollkommen damit begnügen, ihre erfolgreichen Frauen zu unterstützen.

Es gibt in fast jeder Szene einen soliden Witz - viele von ihnen über Masturbation, Popkultur und Rogens jüdische Charaktere. Die satirischen Elemente beziehen sich auf Bob Odenkirk als Präsident (eine narzisstische Dumpfbacke, die sich mehr um seine Schauspielkarriere kümmert als um sein Land) und den Medienmogul Parker Wembley (ein nicht wiedererkennbarer Andy Serkis), der eine unangenehme Mischung aus Steve Bannon, Rupert Murdoch und Gollum darstellt. Alexander Skarsgard spielt eine launige Karikatur des kanadischen Premierministers.

Das Problem von "Long Shot" ist nicht, dass es uns bittet, an ein unmögliches romantisches Märchen oder an die harmonischen Gemeinsamkeiten von Demokraten und Republikanern zu glauben, sondern dass Seth Rogen uns diesmal nicht davon überzeugen kann, dass er ein Happy End auch verdient hat.

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(APA/Red)

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