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Long-Covid-Reha: Länder und Sozialversicherung uneins

Eine Frau mit Long Covid.
Eine Frau mit Long Covid. ©REUTERS/Susana Vera (Symbolbild)
Der Dachverband der Sozialversicherungsträger geht in Opposition zu den Bundesländern. Er betrachtet eine Extra-Rehabilitation von Menschen mit Long Covid als nicht notwendig.
"Long Covid"-Reha auf Kasse gefordert

Der Dachverband der Sozialversicherungsträger sieht keinen Bedarf für die von den Bundesländern geforderte eigene Rehabilitation von Long Covid-Patienten. Der Vorsitzende des Dachverbandes, Peter Lehner, stellte am Montag im Gespräch mit der APA klar, dass es jetzt schon Reha für Long Covid-Patienten gebe. Diese würden je nach Krankheitsbild behandelt.

"Kein Long Covid-Patient wird unbehandelt zurückgelassen"

"Kein Long Covid-Patient wird unbehandelt zurückgelassen", betonte Lehner. Es gebe aber nicht die eine Erkrankung, sondern unterschiedliche Krankheitsbilder. Manche Patienten haben Probleme mit der Lunge, andere benötigen aber eine kardiologische, oder eine neurologische oder eine psychologische Behandlung. Die Patienten würden deshalb den jeweiligen Reha-Einrichtungen zugeteilt. Das sei wirksamer und nachhaltiger als eigene Long Covid-Reha-Einrichtungen, die auch von den Chefärzten der Sozialversicherungen für nicht sinnvoll erachtet würden, betonte der Dachverbands-Chef. Dabei würde aber etwa bei Lungen-Patienten nicht nur ihre spezielle Krankheit behandelt, sondern natürlich auch der allgemeine Fitnesszustand betrachtet.

Patienten ohne große Kosten

Diese Reha wird auch jetzt schon über die Sozialversicherung bezahlt, stellte Lehner klar. Grundsätzlich ist zwar der Bund für eine Pandemie zuständig, die Reha wird hier indirekt über die Pensionsversicherungsanstalten übernommen. Das bedeutet, dass der Patient oder die Patienten wie bei allen anderen Rehabilitationen oder Kuren nur einen kleinen Selbstbehalt zu leisten hat, der überwiegende Teil wird vom Pensionsversicherungsträger bezahlt.

Lehner berichtet auch, dass die Reha-Einrichtungen derzeit nicht voll ausgelastet seien. Deshalb seien die Wartezeiten auch "überschaubar".

Peter Hacker für Änderungen bei Rehaplan

Die Gesundheitsreferenten der Länder hatten am Freitag vor einer Woche Long-Covid-Rehazentren gefordert. Und der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hatte am Sonntag gemeint, zur Übernahme der Kosten durch die Sozialversicherung müsse der Rehaplan des Dachverbands der Sozialversicherungsträger überarbeitet werden. Zwischen zehn und 20 Prozent der Covid-Patienten leiden auch Wochen nach einer überstandenen Erkrankung noch an Folgewirkungen.

(APA/Red)

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