Im Kampf gegen die Corona-Pandemie liegt derzeit das Hauptaugenmerk auf Impfstoffen und der Erforschung neuer Virus-Varianten. Doch nach Einschätzung der WHO-Expertin Janet Diaz sind Forschungen über die langfristigen Folgen mancher Corona-Infektionen, die unter dem Schlagwort "Long Covid" zusammengefasst werden, genauso wichtig. "Wir haben immer noch nicht vollständig ergründet, was Long Covid ist", sagte Diaz in einem Interview in Genf.
Bezeichnenderweise gibt es noch keinen offiziellen Namen für das Auftreten von Langzeitfolgen nach einer Corona-Infektion - obwohl Millionen Menschen unter ihnen leiden, chronisch müde sind beispielsweise oder ihnen rasch die Luft ausgeht. Die WHO spricht vorerst von einer "Post-Covid-Verfassung", aber auch Begriffe wie post-akutes Covid-Syndrom werden verwendet.
Schwieriger Weg zurück
Ein Puls4-Lokalaugenschein bei der Corona-Reha in der Steiermark zeigt, dass die Genesung nach einem "Long Covid" Krankheitsfall lang und steinig sein kann. Am häufigsten wirkt sich die Krankheit auf die Lungenfunktion aus: Alltägliche Aufgaben erscheinen wie ein Marathonlauf.
Durch Training lässt sich die Lungenfunktion zwar verbessern, chronische Müdigkeit oder gar Depressionen können jedoch noch eine lange Zeit die Lebensqualität vermindern.
Deshalb gibt es auch einen Appell der "Long Covid"-Patienten: "Masken und Abstand tun weh, können aber vielleicht das Leben der Mitmenschen schützen." Doch ihnen ist auch klar: Wer die Krankheit nicht am eigenen Leib erlebt hat, kann ihre Sorgen n
"Long Covid": Die Symptome
Schätzungsweise leidet jeder zehnte Covid-Patient an Symptomen, die länger als ein Monat dauern. Besonders häufig sind chronische Erschöpfung, Kurzatmigkeit, Muskelschwäche und Schmerzen am ganzen Körper. Zudem kommen psychische Beschwerden wie Depressionen und Angstzustände hinzu.
(APA/red)