Lodernde Geburtstagskerze

Kirchenchor Frastanz huldigte zum 140. Geburtstag Pergoliesi und Vivaldi.
Frastanz Das Feuer der Begeisterung der Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores Frastanz springt von der lodernden Geburtstagskerze buchstäblich auf die zahlreichen Zuhörer in der Pfarrkirche Frastanz über. Zum 140. Wiegenfest macht sich der Chor, der seit einem Jahr unter der musikalischen Leitung des jungen Bayrischen Chormeisters Hubert Dobl steht, selbst ein hörenswertes Geburtstagsgeschenk und huldigt damit eindrucksvoll auch der Heiligen Cäcilia.
Mit Giovanni Battista Pergolesis “Confitebor tibi Domine” wird auch das 300. Geburtsjahr des Italienischen Barockmeisters gefeiert, der – obwohl schon im 26. Lebensjahr verstorben – zu den erfolgreichsten und einflussreichsten italienischen Komponisten im 18. Jahrhundert zählt. Nach kurz aufflammendem Lampenfieber beim ersten “schüchternen” Sopraneinsatz und akustischer Feinabstimmung zwischen Chor und Orchesterpart beim “Confitebor” führt Hubert Dobl mit klarem Dirigat die Sängerschar zu kompakter Homogenität.
Gute Solistenleistung
Einzig bei Spitzentönen geizt der Sopran mit seiner Strahlkraft. Die Sopranistin Renate Ess zeigt bei ihren Arien, vor allem im “Amen” des “Sicut erat” Koloraturqualitäten mit tragender Mittellage und strahlend klarer Höhe. Wohl temperiert setzt Gertrud Tiefenthaler im “Sanctum” ihren facettenreich schillernden Alt als Pendant zum Orchesterpart mit Klaus Pfefferkorn und Markus Kessler am Konzertmeisterpult.
Das “Gloria” in D-Dur (RV 589) ist wohl das bekannteste aller religiösen Werke Vivaldis. Von Vivaldi ist keine vollständige Vertonung des Ordinariums erhalten. Das Wechselspiel zwischen Vokalsolisten, Chor und Orchester erfährt beim “Domine Deus” durch ein Zwiegespräch zwischen Sopran, Oboe und Orchester eine zusätzliche Facette. Renate Ess und Hermine Wehinger gestalten ihre Soloparts mit berührender Sensibilität. Das geht den Zuhörern unter die Haut. Stimmpendant dazu ist das “Domine deus” für Alt (Gertrud Tiefnethaler) und Cello (Ulrike Mohr.) In der Schlussfuge “Cum sancto spiritu” fasst Dobl quasi nochmals die “Qualitäten” seines Chores imponierend zusammen.
Mit der “Sonata in D” huldigen die beiden Trompeter Helmut Schuler und Patrik Haumer Petrinio Franceschini mit strahlendem Bläserklang und absolut perfektem, barockem Feeling.
Ein würdiges Geburtstagsfest, das auf dem Kirchplatz bei “Fraschtner Glüahmoscht” noch nachklingt. (amp)