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Lockdown-Verlängerung in Wien laut Ludwig fix

Laut Bürgermeister Ludwig ist die Verlängerung fix.
Laut Bürgermeister Ludwig ist die Verlängerung fix. ©APA/GEORG HOCHMUTH
In Wien wird die "Osterruhe" bis 11. April verlängert. Das gab Bürgermeister Ludwig am Montag bekannt.
Wien will Lockdown verlängern

Die "Osterruhe" zur Eindämmung der Coronakrise wird in Wien bis 11. April verlängert. Das wird der Bund eigens verordnen, wie Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Montag im Gespräch mit Journalisten erläuterte. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) forderte andere Bundesländer auf, dem Beispiel der Bundeshauptstadt zu folgen. Der Dialog mit den anderen Landeshauptleuten werde fortgesetzt.

Ludwig betonte, er habe Anschober um eine Verordnung gebeten, die eine Verlängerung der "Osterruhe" möglich macht. Der Gesundheitsminister erklärte dazu am Abend in einer Aussendung nach den montägigen online abgehaltenen Gesprächen, man arbeite bereits an der entsprechenden Verordnung: "Es werden aufgrund der alarmierenden Situation weitere Bundesländer diesem Weg der Stadt Wien folgen müssen." Darauf dränge er mit aller Kraft: "Diese Entscheidungen müssen rasch getroffen werden."

Zweifel an Ausreichen der "Osterruhe"

Bei der seit dem Vormittag laufenden Besprechung waren wieder Fachleute beigezogen, auch das Kanzleramt war zugeschaltet, Regierungschef Sebastian Kurz (ÖVP) teils persönlich. Die meisten Experten hatten dem Vernehmen nach Zweifel, dass die "Osterruhe" von Donnerstag bis inklusive Dienstag mit der Schließung des Handels und Ausgangsbeschränkungen rund um die Uhr ausreichen wird, um die bedenkliche Entwicklung an den Intensivstationen zu stoppen. Denn deren Belegung wird noch weiter ansteigen, bis die Einschränkungen überhaupt Wirkung entfalten. Ludwig teilte diese Ansicht. Alleine in dieser vergangenen Woche seien in den Spitälern der Ostregion 76 weitere schwerkranke Covid-Patienten aufgenommen worden, berichtete Anschober. Die Spitäler kämen immer mehr an ihre Kapazitätsgrenzen.

Ludwig möchte Verlängerung nicht nur in Wien

"Die Situation in den Intensivstationen in den Spitälern ist sehr ernst", sagte Ludwig. Er habe aber jedoch auch vorgeschlagen, die Osterruhe nicht nur in Wien zu verlängern. "Es wäre wichtig, dass wir solche Maßnahmen über die Bundesländergrenzen hinweg treffen." Sämtliche Experten aus dem virologischen Bereich hätten zur Verlängerung geraten. Es habe keinen Sinn länger zuzuwarten, warnte Ludwig: "Es gibt keine Chance, dass sich in den nächsten Tagen grundlegend was ändert."

Man müsse nun klar sagen, was Sache ist. Er gehe davon aus, dass die anderen Bundesländern dem Beispiel Wiens folgen werden. Die Sitzung sei derzeit unterbrochen, berichtete der Stadtchef - der sich gegen einen "Fleckerlteppich" in Sachen Coronamaßnahmen aussprach. Dass es auch nach dem 11. April entsprechende Einschränkungen geben werde, wollte Ludwig nicht ausschließen. Auch Anschober sprach nur von einer "Osterruhe" zumindest bis zu diesem Datum.

Kritik von FPÖ und den NEOS

Kritik formiert sich bereits in Wien und zwar seitens der Freiheitlichen. Landesobmann Dominik Nepp nannte Bürgermeister Ludwig Verfechter eines dauerhaften Brutalo-Lockdowns, der vom eigenen Versagen ablenken wolle. Der Stadtchef sei damit voll verantwortlich für die "verheerenden wirtschaftlichen Folgen mit weiteren zigtausenden Arbeitslosen". NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker ärgerte sich wiederum über einen "Schlingerkurs" von ÖVP und Grünen. Alle zwei Tage werde die Linie geändert. Der Gesundheitsminister müsse sich jetzt gemeinsam mit den betroffenen Ländern überlegen, wie es nach diesem Lockdown weitergehen könne. Öffnen sollten zunächst die Schulen, zudem müsste das Testen ausgebaut werden.

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(APA/Red)

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