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Lockdown: Oberstufe und Studenten im Distance Learning

Oberstufe und Hochschulen gehen im 2. Lockdown ins Distance Learning.
Oberstufe und Hochschulen gehen im 2. Lockdown ins Distance Learning. ©APA/HANS PUNZ
Am Samstag wurde von der Regierung der zweite Lockdown in Österreich angekündigt. Schulen und Kindergärten sollen offen bleiben, Oberstufe und Hochschulen gehen allerdings ins Distance Learning.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) begründete dies mit dem entsprechenden Wunsch unter anderem von Eltern und Ländern. Allerdings geht die Oberstufe ins Distance Learning. Gleiches gilt für die Hochschulen.

Kindergärten und Pflichtschulbereich bleibt geöffnet

Anders als im Frühjahr bleiben Kindergärten im Dienstag beginnenden Lockdown diesmal offen, auch Schulen werden nicht generell geschlossen. An Volks-, Mittel- und Sonderschulen sowie AHS-Unterstufen findet weiter Präsenzunterricht statt - aber "unter erhöhten Schutzmaßnahmen", wie das Bildungsministerium betont. Die rund 411.000 Schüler der AHS-Oberstufen, Berufsschulen und der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) müssen hingegen wieder ins Distance Learning.

Viele Parlamentsparteien und die Landeshauptleute hätten massiv darauf gedrungen, die Schulen diesmal während des Lockdowns offenzuhalten, betonte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei Ankündigung des zweiten Lockdowns am Samstag. "Wir werden daher versuchen, die Schulen offenzuhalten vorerst, müssen das aber in der nächsten Zeit evaluieren, um zu sehen, wie das Infektionsgeschehen dort ist." In absehbarerer Zeit werde man wissen, "ob sich das ausgeht", sagte er mit Blick auf die im Vergleich zum Frühjahr stärkere Öffnung von Schulen und Wirtschaft.

Schutzmaßnahmen werden in Schulen verschärft

An jenen Schulen, wo weiter normaler Präsenzunterricht stattfindet, werden die Schutzmaßnahmen verschärft: "In unsicheren Situationen" kann die Schulleitung das Tragen von Masken im Unterricht veranlassen. Es wird außerdem keine Schulveranstaltungen mehr geben, Unterricht draußen und Ausflüge in den Park um die Ecke sollen aber möglich bleiben. Externe Personen (etwa Vereine) dürfen nicht mehr am Unterricht mitwirken.

Oberstufe: Auch Unterricht in kleinen Gruppen kurzfristig in der Schule möglich

Für die Oberstufenschüler ist wiederum nicht ausschließlich Fernunterricht möglich: Hier soll es schulautonom Möglichkeiten geben, kleinere Gruppen kurzfristig an die Schule zu holen, etwa für Förder- oder fachpraktischen Unterricht. Vor allem Maturanten würden den Kontakt zu ihren Lehrkräften benötigen, wird vom Ministerium begründet. Grundsätzlich müssen sich allerdings die rund 47.000 AHS- und BMHS-Lehrer darauf einstellen, wieder vermehrt digital zu unterrichten. Die betroffenen Schüler können jedenfalls am Dienstag noch ihre Materialien aus den Schulen holen.

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) betonte in einer Stellungnahme gegenüber der APA die wichtige Rolle der Schulen für die Kinder und Jugendlichen, diese würden Struktur geben und seien deshalb für die Bewältigung der Krise so wichtig. Außerdem sieht er viele Belege dafür, dass die Schulen keine Treiber der Infektion seien.

Schulen so lange wie möglich offen halten

"Eine Rückkehr in den Normalbetrieb ohne Berücksichtigung der Infektionslage kann es trotzdem nicht geben", so Faßmann, der gleichzeitig betonte, dass es allen Beteiligten weiterhin ein Anliegen sei, die Schulen so lange wie möglich offen zu halten und eine Balance zwischen dem Recht auf Bildung und der Bekämpfung der Pandemie zu finden.

Auch Unis vom Fernunterricht betroffen

Neben den Oberstufen sind auch die Hochschulen von der Umstellung auf Fernunterricht betroffen, also Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen. Heute Abend findet noch ein Treffen des Ministers mit den Vertretern der Hochschulen statt. "Wir gehen davon aus, dass wir alle Vorlesungen auf Distance Learning umstellen sowie alle Lehrveranstaltungen, die umstellbar sind, aber im Unterschied zum Frühjahr den Labor- und Forschungsbetrieb aufrechterhalten werden können", erklärte die Präsidentin der Universitätenkonferenz (uniko) Sabine Seidler gegenüber der APA. Über die neuen Maßnahmen ist sie "ein bisschen zwiegespalten": Einerseits sehe sie, dass alle Universitäten und das gesamte tertiäre System sehr viele Leistungen erbracht hätten, den Betrieb so sicher wie möglich zu gestalten. "Aber ich sehe natürlich auch, dass alle ihre Beiträge leisten müssen und viele Menschen an einem Ort schon rein statistisch betrachtet ein erhöhtes Risiko sind und es in der jetzigen Situation wohl schon sinnvoll ist, das so zu tun", so Seidler.

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(APA/Red)

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