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Lizenzierung: Rapid-Manager spricht von "Larifari"

Rapid-Manager Werner Kuhn und sein Austria-Amtskollege Markus Kraetschmer haben die vom Bundesliga-Senat 5 verhängten Punkteabzüge gegen Sturm Graz und GAK am Dienstag jeweils als wichtiges „Signal“ bewertet.

Sowohl Kraetschmer als auch Kuhn versicherten allerdings auch mit Nachdruck, angesichts der harten Bestrafung der steirischen Fußball-Bundesligisten keinerlei Genugtuung oder gar Freude zu verspüren.

Während der wirtschaftliche Rapid-Hauptverantwortliche Kuhn das Lizenzierungsverfahren als „Larifari“ anprangerte und für die Missstände im österreichischen Fußball mitverantwortlich machte, sieht der Austria-Betriebswirt in der aktuellen Krise auch eine Chance für einen „Reinigungsprozess“. „Für die laufende Meisterschaft ist es zwar ein tiefer Einschnitt. Viel wichtiger ist es aber, Glaubwürdigkeit und Transparenz herzustellen“, erklärte Kraetschmer, der weiß: „Solche Vorfälle können die gesamte Branche in Verruf bringen.“

Dolchstoßlegende
Einig waren sich die beiden Traditionsklubs auch in der Bewertung der seitens der Grazer Klub-Verantwortlichen erhobenen Verschwörungs-Vorwürfe Richtung Wien. „Für mich fällt das unter Dolchstoßlegende. Ich halte nichts davon, so von eigenen Fehlern abzulenken“, meinte Kraetschmer und Kuhn betonte: „Es wäre wertvoll, wenn der GAK in der Liga bliebe. Aber nur mit einer Mannschaft, die er sich leisten kann.“ Nach Ansicht beider Manager würden zahlreiche Bundesliga-Vereine „mit Vollgas auf eine Wand zu fahren“.

Fair Play
„Und jeder wartet darauf, dass der andere zuerst auf die Bremse steigt“, schilderte Kuhn, während Kraetschmer befand: „Dann darf man sich nicht wundern, dass die Wand nicht plötzlich verschwindet.“ Für den Austria-Manager lautet das Signal „Fair Play“. Er fordert: „Jetzt müssen auch die letzten Leute aufwachen. Die Mühlen mahlen langsam, aber sie mahlen. Jede Krise bietet auch eine Chance.“ Sonst würde es laut Kraetschmer immer schwieriger werden, „Sponsoren und Partner von der Glaubwürdigkeit im Fußball zu überzeugen“.

“Budget-Schummel”
Auch bei der Austria hätte man sich nach der Magna-Ankündigung, den Betriebsführungsvertrag auslaufen zu lassen, den Problemen gestellt: „Schließlich haben wir die Kurve gekratzt“, so Kraetschmer.

Für Kuhn ist klar: „Die mangelnde Qualität des Lizenzierungsverfahrens geht leider zu Lasten einer spannenden Meisterschaft. Und das Lizenzierungsverfahren sollte ja eigentlich das Instrument sein, das solche Fälle verhindert“, sagte Kuhn und prangerte „Budget-Schummel“ der Vereine an. Der Rapid-Manager fordert daher: „Die Liga ist gefordert, muss sanktionieren und die Strafen mit voller Härte exekutieren.“

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