Um 11.00 Uhr informieren Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zu der aktuellen Lage in der Coronakrise.
Kurz gibt sich entspannt
Der Kanzler gilt als Freund des Kalkulierten und Kontrollierten. Die äußeren Umstände lassen sich aktuell aber nur bis zu einem gewissen Grad steuern. Doch Kurz bleibt im Wesentlichen seinem Naturell treu. Zwar wirkte der gerade erst wieder zum Regierungschef aufgestiegene 33-Jährige zwar auch schon einmal deutlich entspannter, doch gibt Kurz unermüdlich den vernünftigen Staatsmann, der alles notwendige tut, um das Land vor größerem Schaden zu bewahren.
Anschober als Mahner
Nicht anders gehen es die beiden Minister an seiner Seite an. Seit die Regierung von der eher verharmlosenden Linie mit Grippe-Vergleichen zum Ernst der Lage geschwenkt ist, gibt Gesundheitsminister Anschober den unermüdlichen Mahner. Während öffentlich vor allem die absoluten Fallzahlen betrachtet werden, weist der Ressortchef täglich auf die Steigerungsraten hin - die müssen hinunter, um das System nicht kollabieren zu lassen. Mittlerweile dürften es zumindest die meisten Realitätsverweigerer verstanden haben, die aufgrund der vergleichsweise geringen Fallzahlen lange eine Medien- und Polithysterie vermutet hatten.
Nehammer und Kogler im Hintergrund
Vergleichsweise im Hintergrund steht bisher der Innenminister und das hängt wohl auch damit zusammen, dass die Österreicher die Einschränkungen ihrer Bewegungsfreiheit bisher recht gut befolgen. Nehammers Strategie zu Anfang war eine eher freundliche, quasi der Good Cop, der die Bevölkerung mit freundlichen Worten zum Einhalten der neuen Regeln bewegen will.
Seit neuerem gesellt sich - wie heute - auch der Vizekanzler manchmal zur Dreierrunde und der pflegt durchaus einen anderen Ton als seine Kollegen. Ganz Werner Kogler-typisch macht er mit kräftigen Worten Sportfunktionären wie Partytigern klar, was er von Laissez Faire in Corona-Zeiten hält. Damit ist wohl mit der gegenwärtigen Regierungsaufstellung dafür gesorgt, dass bei jedem Typus die Message ankommen sollte.
(APA/red)