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Live-Comeback in Österreich: New Order im Gasometer

Lange haben sie auf sich warten lassen: New Order gastierten am Freitag in Wien.
Lange haben sie auf sich warten lassen: New Order gastierten am Freitag in Wien. ©epa
New Order gaben am Freitag ihr Live-Comeback in Österreich - erstmals seit 1984, zum Todestag von Ian Curtis. Ihr großer Hit "Blue Monday" wurde dabei zum erwarteten Höhepunkt im vollen Wiener Gasometer.

Der rund 80 Minuten andauernde Gig der Briten geriet zu einer Werkschau der seit 1980 aktiven Kult-Band, die im Vorjahr ihr vorläufiges Ende rückgängig gemacht hat. Denn 2007 war erst einmal Schluss mit New Order, nachdem Gründungsmitglied und Bassist Peter Hook die Formation verließ. Doch Frontmann Bernard Sumner und Band zeigten, dass das Weitermachen kein Fehler war.

Dem Klischee des höflichen Briten gehorchend, entschuldigte sich Sumner zu Beginn erst einmal für die lange Abwesenheit und er verwies zugleich auf das historische Datum, dem Todestag von Ian Curtis. 1980 nahm sich der damalige Joy Divison-Frontmann das Leben – New Order entstand in der Folge. Das düstere Instrumental “Elegie” aus dem dritten Album von New Order aus dem Jahr 1985, ein Tribut an Curtis, war dann auch der passende Opener.Die Band aus Manchester setzte dann bei ihrer weiteren Setlist erst einmal auf Tempo und Gitarren; und im Ganzen auf eine wenig überraschende, aber dafür durchaus mitreißende Songauswahl.

New Order servierten dem Publikum bekannte Hits – und das gefiel

Das doch mehrheitlich der “Generation 30 plus” zugehörige Publikum bekam so gut wie jeden der bekannten Songs aus den insgesamt acht Studioalben serviert. “Regret”, “True Faith” oder “Temptation” fehlten nicht.

Zum Song “Bizarre Love Triangle” legte Sumner, inzwischen auch schon weit über 50 Jahre alt, dann gemeinsam mit dem Publikum ein flottes Tänzchen hin. Ein paar Nummern davor genehmigte er sich einen Schluck von seinem lobend erwähnten Achterl Weißwein. Mit “True Faith”, einem der Meilensteine der Band, der im Gasometer auch mit besonderem Applaus gewürdigt wurde, ging es dann mehr in die tanzbaren Gefilde. Denn während der erste Teil des Gigs der gitarrenlastigere war, dominierten im letzten Drittel eher die Beats. Da gab es dann zu “Perfect Kiss” auch etwa eine Auszeit an den Drums und der Drummer spielte am Synthesizer.

Überhaupt gab man sich bei New Order multiinstrumental, und so spielte die Keyboarderin Gillian Gilbert einmal an der Gitarre oder der Gitarrist bediente zeitweise die Tasten. Die Stilbreite der Band, die zwischen Gitarrenrock und Elektropop angesiedelt ist, machte dies auch notwendig – und das Publikum nahm die Variationen gerne auf.  Es war alles in allem eine durch und durch gelungene Rückkehr nach Österreich.

(APA)

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